
Der ARD-„Tatort“ ahmt US-Krimvorbilder nach und lässt im Rahmen eines Crossovers Ermittlerteams aus zwei Städten parallel an einem Fall arbeiten.Simone Thomalla und Martin Wuttke in Leipzig sowie Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär in Köln gehen gemeinsam auf Verbrecherjagd.
Wie MDR und WDR am Dienstag bestätigten, haben die Dreharbeiten zur geplanten Doppelfolge in dieser Woche begonnen. Zum Auftakt wird im Kölner Fall „Kinderland“ die 15-jährige Anna von ihrer Mutter als vermisst gemeldet. Kurz darauf wird ein junges Mädchen in der Nähe eines Leipziger Kinderstrichs tot aufgefunden. Doch bei dem Mordopfer handelt es sich nicht um Anna, sondern um die auf der Straße lebende Lisa Noack.
Die Kommissare Saalfeld und Keppler hören sich in der Straßenkinderszene um und stoßen dabei auf Gerd Tremmel, den Leiter des Hilfsvereins „Kinderland e.V.“, und seine Frau Claudia, die Lisa als Ärztin kostenlos behandelt hat. Zur gleichen Zeit wird auch in Köln eine 15-Jährige tot aus dem Rhein geborgen. Erste Ermittlungen ergeben eine Verbindung nach Sachsen: Sarah Stellwag war in Leipzig mehrfach wegen Prostitution aufgegriffen worden.
Diese Entwicklung nimmt Jürgen Werner als Autor beider Drehbücher zum Anlass, um die Handlung in einer weiteren Folge an die Leipziger Kommissare Saalfeld und Keppler zu überführen. Dass Ballauf und Schenk auf eigene Faust in der Sachsenmetropole ermitteln, soll dabei in der Folge „Ihr Kinderlein kommet“ zu „handfesten Auseinandersetzungen“ und „überraschenden Wendungen“ führen, kündigten die Sender an.
Die Ausstrahlung des „Tatort“-Experiments ist für 2012 geplant. In Nebenrollen der ambitionierten Produktion sind unter anderem Margarita Broich, Hendrik Duryn, Sebastian Weber, Lotte Flack, Anian Zollner, Kai Schumann, Maxim Mehmet und Swetlana Schönfeld zu sehen. Für die Produktion zeichnen Saxonia Media (MDR) und Colonia Media (WDR) verantwortlich.
Das Verschmelzen zweier „Tatorte“ hat im übrigen Tradition: Bereits im Jahr 2000 und 2002 hatten beide ARD-Anstalten die damaligen Kommissare Peter Sodann und Bernd Michael Lade in zwei Fällen zusammen auf Streife geschickt. [ar]
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