In einer „Panorama“-Spezialsendung werden „Scripted Reality“-Sendungen angegriffen. Das Credo: Sendungen, die keinen realen Wahrheitsgehalt haben, dürfen nicht als Realität bezeichnet werden. Das mindeste wäre es, dass die Privatsender deutlich auf die Realitätsverfälschung hinweisen.
Die Sendung „Panorama“ beschäftigt sich am Donnerstag (7. Juli) detailliert mit dem Vorgehen von RTL, um mit gespielter Realität bei den Fernsehzuschauern zu Punkten. Bei Sendungen wie „Mitten im Leben“ oder „Unterm Hammer“ soll es RTL gelegentlich nicht ganz so genau mit der realen Darstellung nehmen. Bezahlte Schauspieler, geschriebene Skripten und genau Regieansagen verfremden laut „Panorama“-Recherchen das reale gesellschaftliche Bild so stark, dass eine Gefahr für die tatsächliche Wahrnehmung der Realität besteht.
Zudem kritisiert „Panorama“ die Entfernung vom Informationsgehalt der privaten Sender. Die im Fachjargon als „Scripted Reality“ bezeichneten Formate, wurden kürzlich vom Institut „Göfak“ von Publizistik zu Unterhaltung geändert. Damit verlor Vox, eine Tochtergesellschaft von RTL, mit einem Schlag zwölf Prozent des Informationsgehaltes. Insgesamt stufte das Institut den gesamten Informationsgehalt des Senders Vox nur noch mit 15 Prozent ein. Das „Göfak“ Institut beschäftigt sich seit 1997, unter Leitung von Hans Jürgen Weiß, mit der Erstellung von Informationsstatistiken zum Informationsgehalt von Fernsehsendern.
„Panorama“-Reporterin Anja Reschke beleuchtet in der Sendung politische Hintergründe, spricht mit Darstellern über ihre Erfahrungen, befragt Politiker und holt Stellungnahmen von RTL ein. Die Sendung wird am 7. Juli um 21.45 Uhr im Ersten ausgestrahlt. [mho]
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