Über die Anzahl der Polit-Talks gab es schon seit Längerem Diskussionen. Nun, anderthalb Jahre später, scheint sich das „Problem“ von allein gelöst zu haben. Es wird künftig nur noch drei Polit-Talker im Ersten geben.
Nach dem jüngst angekündigten Talk-Abschieds von Günther Jauch und der bereits seit einigen Jahren andauernden Diskussionen über die politischen Talk-Formate klärt sich das Problem nun offenbar von selbst. Nach Jauchs Abschied hat sich Tom Buhrow, WDR-Intendant im Rundfunkrat des größten ARD-Senders, gegen die Einführung einer neuen Talkshow ausgesprochen.
Buhrow äußerte sich am Freitag in Köln wie folgt: „Es ist keine neue politische Talkshow geplant. Ergo wird es künftig nur noch drei Polit-Talker in der ARD geben.“ Demnach könne er „mit ziemlicher Sicherheit“ sagen, dass dies auch für die anderen ARD-Anstalten gilt. Von ursprünglich fünf Formaten sind dann nur noch drei übrig. Das würde bedeuten, dass im nächsten Jahr nur noch Anne Will, Frank Plasberg und Sandra Maischberger talken werden.
Zudem informierte Buhrow den Rundfunkrat über den Stand der Sparanstrengungen. Geplant ist, bis 2020 das strukturelle Defizit des Senders jährlich um etwa 110 Millionen Euro zu verringern. Besonders wichtig und richtungsgebend sei dabei eine verstärkte Crossmedialität, bei der Fernsehen, Hörfunk und Internet zusammenrücken sollen.
Um mehr junge Zuschauer zu gewinnen – so das langfristige Ziel des WDR – müssten Innovationen her. Erste neue Formate sind bereits dank Carolin Kebekus und Jan Böhmermann vorhanden. Bei allen Neuheiten solle es jedoch immer um „Unterhaltung mit Haltung“ gehen, so Buhrow. [ag]
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