Das die ARD-Talker schon bald Konkurrenz von ProSieben-Entertainer Stefan Raab bekommen, beunruhigt das Erste nicht. Vielmehr will der Sender die Herausforderung annehmen, denn Raabs Konzept hält man bei der ARD für „abwegig“.
Am 11. November wird das Duell eröffnet: dann begibt sich „TV Total“-Moderator Stafan Raab erstmals mit seinem neuen Format „Absolute Mehrheit“ auf das Parkett der Polit-Talks. Das Raabs neue Sendung sonntags in Konkurrenz zu Güther Jauch treten wird, scheint bei der ARD keine Beunruhigung hervorzurufen. „Auch wenn Herr Raab nur einmal monatlich anzutreten beabsichtigt, wir nehmen die Herausforderung an“, zitierte die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ ARD-Chefredakteur Thomas Baumann am Sonntag auf ihrem Online-Portal.
Vom Konzept von Raabs Polit-Talk, nach dem Mehrheitsmeinungen mit einer Prämie von 100 000 Euro belohnt werden, hält die ARD nicht all zu viel. Vielmehr betrachte man dieses Modell als „abwegig“, wie Baumann erklärte, denn es beste die Gefahr, „dass Diskutanten einer vermuteten Mehrheitsmeinung hinterherhecheln“. Bei der ARD setze man lieber weiter auf persönliche Standpunkte und die Kraft der von den Gästen vorgetragenen Argumente.
Am Sonntag (9. September) war bekannt geworden, dass Raab eine eigene Talkshow mit politischem Schwerpunkt plant. Im Gegensatz zur ARD-Konkurrenz will der Entertainer aber in erster Linie die werberelevante Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen für sich gewinnen. Den erhofften Erfolg verspricht er sich davon, dass seine Zuschauer noch während der Sendung die Möglichkeit haben, ihre Sympathie für die jeweiligen Gäste kund zu tun und so offen zu legen, welche Meinung die Mehrheit vertritt. Sollte ein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, erhält dieser eine Siegerprämie von 100 000 Euro. [fm]
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