Die 3 300 Bundeswehrsoldaten in Afghanistan müssen nicht auf das Weihnachtsprogramm der ARD verzichten. Der Sender schloss wegen der Aufregung um einen vor sechs Monaten abgeschalteten Satelliten eine Sondervereinbarung mit dem Satellitendienstleister Astra ab.
ARD-Chef Peter Boudgoust sagte, das Problem sei gelöst, die Versorgung der Afghanistan-Soldaten mit ARD-Programm gesichert. Dazu schloss die ARD nach eigener Aussage eine Sondervereinbarung mit dem Satelliten-Betreiber SES-Astra in Luxemburg, der bereits seit Jahren die Satellitenverbreitung für sämtliche ARD-Landesrundfunkanstalten gewährleistet.
Boudgoust: „Wir hatten bereits geraume Zeit nach Lösungen für dieses komplexe juristische Problem gesucht und können nun gemeinsam mit SES Astra eine kostenneutrale Lösung präsentieren, die schnell und unbürokratisch das gewünschte Ergebnis bringt.“ Der ARD-Chef kritisierte die „Bild“-Zeitung und deren Kampagne, wonach den Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan gezielt vor Weihnachten das ARD-Programm abgeschaltet worden sei (DIGITAL FERNSEHEN berichtete)
„Bereits im Juni 2010 wurde der Eutelsat-Satellit aus Kostengründen abgeschaltet und wir haben mehrfach dem Bundesverteidigungsministerium angeboten, die gewünschten Inhalte zur Verfügung zu stellen. Wir konnten das aber nur unter Wahrung des deutschen Urheberrechts tun. Insoweit wäre das Bundesverteidigungsministerium am Zug gewesen“, so der ARD-Verantwortliche (DIGITALFERNSEHEN berichtete).
Die rechtlichen Fragen sollen laut Boudgoust nun in aller Ruhe nochmals zwischen der ARD und dem Bundesverteidigungsministerium nachbereitet werden: „Was jetzt zählt ist das Ergebnis, alles andere kann später geklärt werden.“[mw]
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