„Billy Kuckuck – Mutterliebe“: ARD zeigt heute Komödie über eine Frau mit Haltung

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ARD-Komödie "Billy Kuckuck"
© SWR/FFP New Media GmbH/Jakob Schnetz

Gerichtsvollzieherin Billy Kuckuck (Aglaia Szyszkowitz) führt ihr Job des Öfteren an ungewöhnliche Orte. Diesmal ist sie in einer Bowlingbahn aktiv – hier will sie einen Vollstreckungsbescheid über knapp 1.500 Euro durchsetzen.

Die Putzfrau Jule Hellwig (Anja Knauer) möchte sie nämlich nicht in ihre Wohnung lassen (die sie gar nicht mehr hat). Und so beschlagnahmt Billy kurzerhand ihr Auto. Das ist für Frau Hellwig eine Katastrophe, hat sie doch seit einem halben Jahr nur noch in dem Wagen gewohnt. Nun muss sie zum ersten Mal draußen schlafen, in einer kühlen Herbstnacht. Darum geht es diesen Freitag um 20.15 Uhr im Ersten.

Als Billy klar wird, dass sie die Schuldnerin endgültig obdachlos gemacht hat, versucht sie mit kleinen Tricks alles, um ihr zu helfen: Schulden drücken und eine Bleibe besorgen. Ohne eigene vier Wände ist Billy auch gerade selbst, allerdings aufgrund eines Wasserschadens. Sie wohnt daher bei ihrer ordnungsliebenden und liebestollen Mutter (Ursela Monn), die sie obendrein ständig «Pupsie» nennt.

„Mutterliebe“ heißt die neue Komödie aus der „Billy Kuckuck“-Reihe.

Aglaia Szyszkowitz (54, „Stadtkomödie – Man kann nicht alles haben“, „Klassentreffen“) musste ihre Hauptrolle in der Reihe „Zimmer mit Stall“ nach neun Folgen aufgrund eines akuten Bandscheibenvorfalls an ihre Kollegin Elena Uhlig abtreten. Hier gibt sie glücklicherweise erneut die gute Vorstellung einer patenten und durchorganisierten Frau, die mit Lederjacke flott auf ihrem meerblauen Roller herumkurvt. Als hartnäckige Gerichtsvollzieherin mit großem Herzen hat sie natürlich alles im Griff; im Privatleben hingegen geht es drunter und drüber. Ihr Mann Gunnar (Gregor Bloéb) will die Scheidung. Ihr Nachbar Holger (Rüdiger Klink) ist weiterhin recht aufdringlich. Und dann ist da noch der attraktive Anwalt Elias Demirel (Ben Braun), den sie auf Anhieb sympathisch findet.

Der sehenswerte Film (Regie: Thomas Freundner) behandelt aktuelle soziale Themen wie Pfändungsschutzkonto, Ratenzahlungen, Prozesskostenhilfe – und das Herausfischen von angeblich verdorbenen Lebensmitteln aus dem Müll, was „Containern“ genannt wird und in Deutschland zur Anzeige gebracht werden kann. Das alles wird hier recht anschaulich erläutert, und da mag es verzeihlich erscheinen, dass Billy Kuckuck sich ausführlich in das Privatleben ihrer Schuldnerin einmischt – natürlich mit vollem Erfolg. Diese ungewöhnliche Figur ist schon eine starke Frau – mit Haltung.

[Klaus Braeuer]

Bildquelle:

  • df-billy-kuckuck: ARD-Foto
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