Der Diebstahl des Störtebeker-Schädel ist einer der brisantesten Fälle, den die fünf Hamburger Kinderdetektive „Die Pfefferkörner“ in ihrer 100. Folge am kommenden Samstag (9. April) lösen müssen.
Die historische Speicherstadt Hamburg dient seit mehr als zehn Jahren als Kulisse für die ARD-Kinderserie „Die Pfefferkörner“. Am kommenden Samstagmorgen um 8.40 ermittelt die bereits vierte Gruppe von jungen Spürnasen in der 100. Folge im Ersten. Ein „sehr seltenes Jubiläum im Rahmen einer so produzierten Kinderserie“, betonen die Macher. Selbst im Ausland verfolgen junge Zuschauer die Abenteuer der Kinderdetektive, die es in der Jubiläumsepisode mit einem der spektakulärsten Diebstähle in der Hansestadt zu tun bekommen: dem Schädel des Seeräubers Klaus Störtebeker.
Wenn sich Emma, Sophie, Themba, Rasmus und Lina nach der Schule auf dem Dachboden eines Gewürzlagers treffen, dann handele es sich dabei zwar einerseits um eine „Ur-Hamburger Serie“, dennoch sei sie auch im Ausland sehr beliebt, besonders in Italien. Produzentin Kerstin Ramcke von Studio Hamburg erklärte: „Hochwertige Kinderserien im Fiction-Bereich setzen sich schon noch ab gegenüber anderen Produktionen.“ Außerdem bleibe die Serie stets modern. „Wichtig ist es, über die verschiedenen Generationen hinweg immer jeweils auch neue Aspekte der Kinder – denn auch Kinder und ihr Leben verändern sich – zeitnah abzubilden.“
Die ersten „Pfefferkörner“-Episoden flimmerte am 27. Dezember 1999 im Kinderkanal Kika über den Bildschirm, inzwischen läuft die achte Staffel. „Wir hoffen, dass auch eine fünfte „Pfefferkörner“-Generation erfolgreich ermitteln wird“, sagte Ramcke. „Es gibt bereits Überlegungen zu einer neunten Staffel.“
Wie jede Kinderproduktion stellen auch „Die Pfefferkörner“ deren Macher vor besondere Herausforderungen. „In der Logistik und Organisation ist die Produktion einer solchen Serie schon anders, weil wir zum Beispiel mit den Kinderarbeitszeiten sehr strenge Regelungen haben“, berichtete Ramcke. „So dürfen etwa Kinder unter 14 Jahren nur maximal drei Stunden am Tag drehen.“
Alle paar Jahre suchen die Macher neue „Pfefferkörner“ – und haben große Auswahl. „Das Interesse der Kinder an unseren Castings ist enorm. Beim letzten Mal hatten wir über 700 Kinder für fünf Rollen – Wahnsinn!“, erzählt Ramcke. In der vierten Bande jagen seit 2009 Aurelia Stern (Emma), Katherina Unger (Sophie), Coco Nima (Themba), Julian Winterbach (Rasmus) und Lale Mann (Lina) Gangster und Ganoven.
In den ersten 52 Folgen der NDR-Produktion gab es von 1999 bis 2003 in vier Staffeln zwei „Pfefferkörner“-Generationen. Das dritte Detektivteam ermittelte von 2007 und 2008 in zwei weitere Staffeln mit je 13 Folgen, die jeweils im Folgejahr ausgestrahlt wurden.
Besonders gut kommen beim Publikum nach Angaben der Produzentin Themen an, welche die Kinder auch selbst betreffen: Schulthemen oder Fälle, in denen ein „Pfefferkorn“ in Bedrängnis gerät, unter Mobbingverdacht steht oder wegen anderer Dinge beschuldigt wird. Ramcke sagte: „Die Zuschauerkinder wollen dann wissen, wie gehen die ‚Pfefferkörner‘ damit um, wie lösen die das Problem.“
Gleich drei Abenteuer nacheinander zeigt die ARD am kommenden Samstag (9. April). In der Jubiläumsfolge wollen die Spürnasen den rätselhaften Raub von Störtebekers Schädel aufklären. Die Geschichte beruht auf Tatsachen, denn der Schädel, der dem legendären Seeräuber zugeschrieben wird, war tatsächlich auf rätselhafte Weise aus dem Museum für Hamburgische Geschichte verschwunden. Erst vor wenigen Wochen – ein Jahr nach dem Verschwinden – tauchte er wieder auf. Vom Dieb fehlt weiterhin jede Spur. Ob die „Pfefferkörner“ in ihrer Geschichte erfolgreicher sind, soll erst im Fernsehen verraten werden. [Dorit Koch dpa/js]
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