Nach der letzten Ausgabe von „Gottschalk Live“ wird die ARD die Uhren wieder zurückstellen: Vom 11. Juni an trete wieder das Programmschema in Kraft, das vor Thomas Gottschalks Einstieg am 23. Januar gegolten habe, sagte ein Sprecher der ARD-Programmdirektion am Donnerstag. Für Abendshows kann der Sender Gottschalk aufgrund fehlender Verträge zunächst nicht einsetzen.
„Dann gilt wieder der Status quo ante.“ Ein Ersatz der Show „Gottschalk Live“, deren Ende die Intendanten am Mittwochnachmittag beschlossen hatten, durch eine neue Sendung ist nicht vorgesehen. Im einzelnen bedeutet das: Das Boulevardmagazin „Brisant“ (Beginn: 17.15 Uhr) wird wieder verlängert, danach folgt vermutlich wieder gegen 18 Uhr die Serie „Verbotene Liebe“.
Im Anschluss schließt sich daran die übliche Krimiserie an, entweder montags das „Großstadtrevier“ oder dienstags bis donnerstags ein Krimi aus der Reihe „Heiter bis tödlich“ in leicht verlängerter Form. Gegen 19.45 Uhr beginnt wieder die Viertelstunde vor 20 Uhr, in der es früher Sendungen wie „Wissen vor 8“ oder Börsen-Informationen gab.Gottschalk-Vertrag gilt nur für den Vorabend
Eine Ausnahme besteht jedoch am Freitag, wenn statt „Heiter bis tödlich“ das Quiz „Drei bei Kai“ mit Kai Pflaume zu sehen ist. Wie lange dieses Format noch Bestand haben wird, ist jedoch offen. Denn die Quoten von „Drei bei Kai“ waren ähnlich schlecht wie bei „Gottschalk Live“. Nicht auszuschließen, das nach dem Auslaufen der aktuellen Staffel von „Drei bei Kai“ voraussichtlich Ende Juli auch dieser Hoffnungsträger von einst aus dem Programm fliegt.
Denn statt Pflaume ist freitags vermutlich ab August in einer Staffel von 33 Folgen die Ratesendung „Null gewinnt“ mit Dieter Nuhr im Programm vorgesehen. Sollte sich Nuhr bewähren, hätte Pflaume wohl kaum Aussichten auf eine Rückkehr. Bis Mitte August wird das ARD-Vorabendprogramm sowieso zumindest jeden zweiten Tag von Sportübertragungen wie der Fußball-EM oder den Olympischen Spiele bestimmt.
Die ARD-Intendanten hatten am Mittwoch in einer Schaltkonferenz das Ende von „Gottschalk Live“ zum 7. Juni beschlossen. Die Einschaltquoten hatten das vertraglich fixierte Soll von 10,0 Prozent Marktanteil nicht erreicht. Die ARD-Vorsitzende Monika Piel stellte nach der Entscheidung in Aussicht, dass Gottschalk vielleicht für die ARD andere Unterhaltungssendungen moderieren könnte.
Sollte er in Abendshows auftreten, müsste jedoch ein neuer Vertrag mit dem Entertainer her, da er bislang im Vorabendprogramm aus Werbeeinnahmen bezahlt wurde. Im Hauptabendprogramm müssten Gebührengelder für ihn aufgebracht werden. Im Gespräch war immer wieder eine Sendung wie „Wetten, dass..?“ im ZDF – doch dies wurde von der ARD nie bestätigt. [Carsten Rave/ar]
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