Die ARD will sich beim Tauziehen um die Bundesliga-Berichterstattung im Rahmen der „Sportschau“ am Samstagabend noch nicht geschlagen geben. Trotz Planspielen der DFL für eine Vermarktungsvariante, bei der Zusammenfassungen der Partien zunächst nur im Internet laufen, stecke man nicht auf.
Für ihr Sport-Flaggschiff am Wochenende mit durchschnittlich 5,6 Millionen Zuschauern werde die ARD weiter „im Rahmen unserer Möglichkeiten“ um die Bundesliga-Rechte mitbieten, sagte Piel am Dienstag am Rande der ARD-Intendantentagung in Würzburg. Die Diskussion um eine Erstausstrahlung im Internet wertete Piel als Ausschluss von zahllosen Fußballfans.
„Wir sehen Web-TV noch nicht als Alternative zum Free-TV“, sagte sie. Ziel solcher Modelle sei es vielmehr, Anbietern im Bezahlfernsehen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, um im Gegenzug höhere Erlöse zu erwirtschaften. Zuletzt hatte Sky-Sportvorstand Carsten Schmidt im Gespräch mit DIGITALFERNSEHEN.de Sympathien dafür kund getan, die in Deutschland anders als in Italien oder England sehr frühzeitige und umfangreicheBundesliga-Berichterstattung im Free-TV einzudämmen.
Ab der Spielzeit 2013/2014 setzt die DFL auf zwei Vermarktungsmodelle. Variante 1 entspricht dem bisherig praktizierten Modell mit kurzen Spielzusammenfassungen im Free-TV am Samstagabend ab 18.30 Uhr sowie ab 21.45 Uhr für das um 18.30 Uhr ausgetragene „Top-Spiel der Woche“. Die Alternative sieht vor, dass erst ab 21.45 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen über das Spielgeschehen berichtet werden darf. Das Bundeskartellamt hatte für den Ansatz zuletzt grundsätzlich grünes Licht signalisiert.
Mit Blick auf den Start der Frauenfußball-WM in der ARD zeigten sich die Intendanten begeistert. „Es ist ein Glück, dass wir auch für die Zukunft die Rechte am Frauenfußball erwerben konnten“, sagte BR-Chef Wilhelm in Würzburg. Die ARD werde auch weiterhin nicht nur Topsportarten ins Programm heben, sondern gerade in den dritten Programmen „in der Fläche, Tiefe und Breite am Ball bleiben“. [dpa/ar]
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