Der Chef der ARD-Fernsehlotterie, Christian Kipper, sieht durch die Honorar-Debatte um seinen neuen Werbestar Monica Lierhaus das Image seiner Lotterie und das der ARD beschädigt.
„Die Fernsehlotterie trägt einen Image- und einen wirtschaftlichen Schaden davon“, zitierte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Montagsausgabe) aus einer internen Stellungnahme Kippers an die Landesrundfunkanstalten. Dass der entstandene Schaden „in Teilen auch auf die ARD“ falle, tue ihm leid. Die Höhe des wirtschaftlichen Schadens sei indes nicht bezifferbar. Nach Medienberichten über das Jahreshonorar von Lierhaus, das sich auf 450 000 Euro belaufen soll, hatten rund 2 000 Mitspieler ihr Dauerlos gekündigt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
In einem Interview mit der „Zeit“ sagte Lierhaus nun erstmals, die Kritik durch die Medien in den vergangenen Wochen habe sie getroffen. Das Gehalt sei ihr ja vorgeschlagen worden. Kipper gibt in seinem Brief zu: „Es ist selbstverständlich nachvollziehbar, dass Honorare von Prominenten, insbesondere im direkten Vergleich zu Renten oder niedrigen Einkommen, eine Schieflage beschreiben.“ Er respektiere die kritischen Reaktionen.
Für Verwaltung, Werbung und Marketing verwende man rund sieben bis acht Prozent des gesamten Lotterie-Umsatzes, sagte Kipper. Man habe bereits im Sommer 2010 den Aufsichtsrat der Fernsehlotterie vertraulich über Pläne informiert, die damals noch schwererkrankte Sportmoderatorin Lierhaus zu engagieren, so Kipper. Im Dezember 2010 habe man dann die ARD und den NDR unterrichtet – allerdings ohne über das Honorar zu sprechen. Die Fernsehlotterie war nach „Spiegel“-Angaben für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. [ar]
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