Trotz der Kritik an der ARD-Fernsehlotterie, Monica Lierhaus als Botschafterin eine jährliche Gage von knapp einer halben Million Euro zu zahlen, steht das Unternehmen zu seiner Personalie. Nach Auffassung der Lotterie ist Lierhaus „die ideale Botschafterin“.
Christian Kipper, Geschäftsführer der ARD-Fernsehlotterie, teilte am Freitagnachmittag mit: „Wir sind froh, Monica Lierhaus als Botschafterin für unsere Lotterie gewonnen zu haben und sind davon überzeugt, dass sie mit ihrer Glaubwürdigkeit, Seriosität und Authentizität hervorragend zu uns passt.“ Zur Begründung des Lierhaus-Engagements sagte der Lotterie-Chef: „Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit unserer Lotterie sind wir auf die Unterstützung prominenter Persönlichkeiten angewiesen“. Monica Lierhaus werde dabei helfen, den mit dem Loskauf verbundenen karitativen Zweck bekannter zu machen und noch vielen Menschen in Deutschland zu helfen.
Die Auswahl der einstigen „Sportschau“-Moderatorin erklärte der Lotteriechef unter anderem mit Blick auf bestehende Rahmenbedingungen: „Wir verfügen über kein flächendeckendes Vertriebsnetz, dürfen über das Internet keine Lose verkaufen und auch nicht dort werben. Umso mehr sind wir deshalb auf prominente Unterstützer angewiesen, die auf unseren guten Zweck aufmerksam machen.“
Das Unternehmen bestätigte Pressemeldungen, wonach in den letzten Tagen viele Lottospieler mit Dauerlosen ihre Abos gekündigt hatten. Den Schritt begründeten viele Abonnenten mit ihrer Unzufriedenheit über die Höhe der Bezahlung von Lierhaus (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Kipper hat dagegen eine andere Wahrnehmung: „Uns haben sehr viele positive Zuschriften von Mitspielern erreicht, die sich über das Engagement von Frau Lierhaus freuen. Die Loskündigungen haben in den letzten beiden Wochen zugenommen, bewegen sich jedoch in einem überschaubaren Rahmen. Wir bedauern jedes gekündigte Los, denn dadurch können wir weniger Menschen in Deutschland helfen.“ Durch die aktuelle Diskussion gerate der gute Zweck der Lotterie völlig zur Nebensache. Dank der Lotteriespieler hätten allein im letzten Jahr rund 300 soziale Projekte mit mehr als 66 Millionen Euro unterstützt werden können.
Die ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ hat laut eigenen Angaben in den letzten 54 Jahren rund 1,4 Milliarden Euro für den guten Zweck erspielt. Mit den Einnahmen aus dem Losverkauf unterstützte die Soziallotterie mehr als 6 100 gemeinnützige Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, für hilfebedürftige Mütter sowie für kranke und behinderte Menschen und Senioren in ganz Deutschland. [mw]
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