Ein Hacker hat am Montagabend die erste Ausgabe der neuen ARD-Show „Quizduell“ beinahe lahmgelegt. Die Spielshow, bei der Studiokandidaten gegen App-User aus ganz Deutschland antreten, konnte aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht wie geplant stattfinden. Moderator Jörg Pilawa machte das Beste daraus.
Es sollte die erste Quizshow im deutschen Fernsehen werden, bei der sich Studiokandidaten mit Smartphone-Besitzern aus ganz Deutschland duellieren können (DF berichtete). Stattfinden sollte dies live im TV über die beliebte App „Quizduell“, die bereits millionenfach auf Smartphones heruntergeladen wurde. Doch das große Show-Experiment der ARD entpuppte sich am Montagabend als technischer Flopp. Denn das Duell der Studiokandidaten mit den App-Besitzern kam nicht zu Stande.
Schuld daran war laut Show-Moderator Jörg Pilawa ein Hacker, welcher während der Live-Sendung die Server der ARD zum glühen gebracht hat. Als Folge konnten die Abstimmungsergebnisse der App-User im Studio nicht ausgewertet werden. Pilawa selbst schwenkte blitzschnell auf den Plan B um und machte das Studio-Publikum zum Gegnerteam für die vier Kandidaten. In weiser Voraussicht einer technischen Panne hatte der produzierende NDR jedem Zuschauer einen klassischen Buzzer zum Abstimmen zur Verfügung gestellt. So entstand am Vorabend im Ersten eine absurde Situation: Das „Quizduell“, die Show zur App, fand unter Ausschluss der App-User statt. Für die ARD ein Desaster.
Doch damit waren die Probleme noch längst nicht ausgestanden, denn auch bei der Studio-Abstimmung schien nicht alles Rund zu laufen. Mehrere Studio-Kandidaten beschwerten sich während der Show, dass die Abstimmung über Buzzer nicht richtig funktioniert.
Ob nun tatsächlich ein Hacker für die technische Panne verantwortlich war oder eine mangelnde Vorbereitung der ARD, wird zu klären sein. Für das Erste war der Auftakt der neuen Vorabendshow in dieser Form so oder so ein PR-Desaster. Dass das Showkonzept abseits der App nicht über den Durchschnitt hinauskam, sei dabei nur am Rande erwähnt.
Bedanken darf sich das Erste aber bei Moderator Jörg Pilawa, welcher aus der Situation wahrlich das Beste machte und souverän reagierte. Dabei kam sogar so etwas wie Dynamik auf, wenn Pilawa mit dem Publikum scherzte. Ob dies mit anonymen App-Kandidaten auch möglich gewesen wäre, darf zumindest bezweifelt werden. Wünschenswert wäre es allerdings schon, wenn Pilawa und die ARD in den kommenden Tagen die Chance bekommen, das „Quizduell“ so zu präsentieren, wie es gedacht ist. Dabei könnte sogar der ominöse Hacker zu Ehren kommen, der die Sendung am Montagabend beinahe lahm gelegt hätte. Jörg Pilawa hat ihn bereits als Kandidaten in die Sendung eingeladen. [ps]
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