Hiobsbotschaft für alle Fans des niederklassigen Fußballs: Die ARD denkt über einen Ausstieg aus der Berichterstattung über die 3. Liga nach. Das bestätigte „Sportschau“-Chef Steffen Simon gegenüber der Zeitschrift „Kicker“ (Freitag).
Als Grund für den Sinneswandel verwies Simon auf die „ungünstige Spielplangestaltung“. Man müsse sehr ernsthaft darüber nachdenken, ob man 2012 noch weitermache. Den Vereinen unterhalb der Profiligen droht damit der Verlust einer wesentlichen Einnahmequelle. Derzeit spülen die TV-Verträge mit dem öffentlich-rechtlichen Sender jedem Verein pro Saison durchschnittlich 800 000 Euro in die Kassen.
Wie ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur SID betonte, werde man sich mit der Zukunft der Drittliga-Rechte erst dann im Detail beschäftigen, wenn konkrete Vertragsverhandlungen anstünden. Auch er monierte, dass häufig für die Berichterstattung im Rahmen der „Sportschau“ attraktive Partien nicht am Samstag stattfänden, womit der Sender „überhaupt nicht zufrieden“ sei.
Die ARD räumte ein, dass dem Deutschen Fußball-Bund für die Terminierung kein Vorwurf gemacht werden könne. Die Spielpläne bestimme aufgrund der hohen Zahl von Derbys und Problemspielen inzwischen die Polizei und hier namentlich die in Duisburg angesiedelte Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS). Begegnungen mit Beteiligung der zweiten Mannschaft von Profivereinen halte er generell für unattraktiv, weshalb sie aus der Berichterstattung im Ersten weitgehend ausgeklammert würden.
Die ARD-„Sportschau“ berichtet am Samstagabend üblicherweise zwischen 18.00 und 18.30 Uhr über das Spielgeschehen der dritthöchsten deutschen Fußball-Spielklasse. Darüber hinaus begleiten die Dritten Programme in ihren Sportmagazinen am Wochenende die Auftritte der Teams aus ihrem jeweiligen Sendegebiet. [ar]
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