ARD-Chefredakteur Thomas Baumann hat die Kritik des „RTL aktuell“-Moderators Peter Kloeppel am Programm der Öffentlich-Rechtlichen zurückgewiesen. Die Parallelübertragung der Hochzeit des britischen Prinzen sei keine Gebührenverschwendung.
Peter Kloeppel hatte in einem Interview mit dem Branchenblatt „Promedia“ (aktuelle Ausgabe) den Wunsch geäußert, dass „die Öffentlich-Rechtlichen sich untereinander besser abstimmen würden“. Mit einer Parallelübertragung von Ereignissen wie der Hochzeit des britischen Prinzen William von ARD und ZDF würden die Sender „beträchtliche Summen ausgeben, die man mit Sicherheit auch anders ins öffentlich-rechtliche Programm investieren könnte“. Im Vorfeld hatte bereits der CDU-Politiker Johannes Beermann ARD und ZDF aufgefordert, ihre Programmgestaltung besser zu koordinieren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
ARD-Chefredakteur Thomas Baumann wies Kloeppels Kritik in einem Leserbrief an die Zeitschrift mit den Worten „Grundversorgung muss nicht von RTL abgemahnt werden – sie findet im Ersten täglich statt“ zurück. Baumann kritisierte, dass „der geschätzte Kollege Kloeppel die Argumente jener übernimmt, die die Fakten ignorieren“.
Die Live-Übertragung der Königshochzeit koste nicht mehr Geld als das geplante Regelprogramm an diesen Stellen. „In Relation zur Dauer der Übertragung und zu den Publikumserfolgen gehören solche Live-Übertragungen sogar zu den ausgesprochen kostengünstigen Programmen“, stellte Baumann klar.
Die viel diskutierte Paralellübertragungen hätten zudem in den vergangenen zehn Jahren bereits bei vier unterschiedlichen Gelegenheiten stattgefunden. Darunter gehörte unter anderem die Beerdigung von Papst Johannes Paul II., von der auch Phoenix, RTL, Sat 1 sowie die Nachrichtenkanäle N-TV und N24 live berichteten. Auch die Hochzeit von Victoria von Schweden im vergangenen Jahr übertrugen ARD und ZDF gleichzeitig in ihrem Hauptprogramm. [js]
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