Angela Merkel war ganze 16 Jahre lange Bundeskanzlerin, nun beleuchtet eine neue Doku-Serie ihr Schaffen und ihre Hinterlassenschaften.
Zum 70. Geburtstag von Angela Merkel am 17. Juli 2024 erzählt die neue ARD-Doku-Serie „Angela Merkel – Schicksalsjahre einer Kanzlerin“ von einer Kanzlerin, deren Erbe zweieinhalb Jahre nach ihrem Abschied aus dem Amt in einem neuen Licht erscheint. Die mehrteilige Doku-Serie wird ab dem 8. Juli in der ARD-Mediathek abrufbar sein. Am Montag, den 15. Juli zeigt das Erste um 22.30 Uhr eine 90-minütige Fassung.
16 Jahre Angela Merkel
Im Dezember 2021 endeten 16 Jahre Kanzlerschaft der ersten Bundeskanzlerin Deutschlands. Das Ende einer Ära und eines bemerkenswerten Aufstiegs von einer Physikerin aus der DDR zu „Kohls Mädchen“ und schließlich zur „mächtigsten Frau der Welt“. Doch wer ist diese Ostdeutsche, die in Hamburg geboren wurde, mit Mitte 30 die politische Bühne betrat und quasi aus dem Nichts an die Spitze Deutschlands strebte? Wer ist die Politikerin, die jahrelang das Bild der Deutschen in der Welt prägte? Wer ist Angela Merkel?
Heute steht ihre Kanzlerschaft im Schatten der aktuellen Entwicklungen und Probleme: Klimakrise, Russland, Flüchtlingsfrage. Gerade im Licht dieser Entwicklungen ist der Blick auf die Merkel-Jahre zum jetzigen Zeitpunkt und für eine jüngere Zielgruppe, die mit der Kanzlerin Angela Merkel gleichsam „aufgewachsen“ ist, so wichtig. Warum handelte Angela Merkel so, wie sie es tat? Und wie kann das zum besseren Verständnis der gegenwärtigen Situation beitragen?
Doku-Serie über Angela Merkel kommt mit insgesamt fünf Episoden
Die Doku-Serie „Angela Merkel – Schicksalsjahre einer Kanzlerin“ fokussiert sich auf einige Schlüsseljahre in der politischen Karriere und Kanzlerschaft von Angela Merkel. Es geht dabei auch um Versagen und Schuld, um Verantwortung und Erfolg – und um Haltung. In fünf Episoden erzählt sie von den Merkel-Jahren.
Zu Wort kommen unter anderem die Podcasterin und Kommunikationsexpertin Samira El Ouassil, der YouTuber LeFloid, der Erfinder der Interview-Reihe „Jung und Naiv“ Tilo Jung, die ukrainisch-deutsche Politikerin und ehemalige Geschäftsführerin der Piraten Marina Weisband, die Journalistin und Merkel-Biografin Evelyn Roll, der langjährige Zeit-Korrespondent Christoph Dieckmann, die deutsche Klimaschutzaktivistin Carla Reemtsma sowie enge Wegbegleiter wie Annegret Kramp-Karrenbauer und Thomas de Maizière.
Die Merkel-Raute hat Weltgeschichte geschrieben
„Sie hat sich dieses Surplus gespart, dieses Affige, dieses männlich Gockelnde. Sie wusste, was sie kann, was sie nicht kann. Sie hat keine Eiskunstläufer-Rhetorik. Sie hat aber gemerkt, dass es gut ankam, so wie sie war. Das mögen die Deutschen.“ (Christoph Dieckmann, Historiker und Autor)
„Merkeln – das ist die Vorgängerversion von Scholzen? … Das war ein bewusster Politikstil von ihr. Bloß nicht die Leute beunruhigen damit, dass man irgendwelche großen Sachen ändern will. Wir belassen es im Großen und Ganzen dann doch so und verwalten, was uns natürlich jetzt heutzutage um die Ohren fliegt. Dadurch haben wir die Modernisierung unseres Landes … verpennt. Und das muss man ihr natürlich um die Ohren hauen.“ (Tilo Jung, Journalist und Podcaster)
„Wenn du es geschafft hast, eine Merkelraute zu etablieren … und das weltweit irgendwo im Kopf hängen geblieben ist, dass du einen Signature-Move hast. Etwas, das normalerweise nur Wrestler oder so am Start haben … Das ist schon beeindruckend.“ (LeFloid, YouTuber und Webvideoproduzent)
Quelle: ARD
Bildquelle:
- merkel: MDR/ARD