Am gestrigen Sonntag verfolgten amerikanische Discovery Channel-Zuschauer mit Spannung die zweistündige Sendung „Eaten Alive“. Der Naturalist Paul Rosolie hatte angekündigt, sich vor laufender Kamera von einer riesigen Anakonda verschlingen zu lassen, um auf die Zerstörung des Regenwaldes aufmerksam zu machen. Doch das umstrittene Experiment musste abgebrochen werden.
Mit einem umstrittenen Schlangen-Beitrag hat der Discovery Channel in den USA Tierschützer auf die Barrikaden gebracht und Zuschauer verärgert. Protagonist Paul Rosolie hatte angekündigt, sich in einem speziellen Schutzanzug von einer Anakonda verschlingen zu lassen – dann war allerdings nur für einige Minuten zu sehen, wie sich das Reptil um seinen Körper schlang und das offene Maul anlegte. Dann brach Rosolie das Experiment wegen zu großer Schmerzen im Arm ab. Seinem Team zufolge hatte er eine Herzfrequenz von rund 180.
Schon vor der Ausstrahlung hatte der Beitrag für Furore gesorgt. Allein der Trailer wurde 18 Millionen mal angeklickt. Fast 38 000 Unterzeichner einer Online-Petition wollten die Ausstrahlung stoppen. Experten bezeichneten den Versuch im Voraus als Tierquälerei und zweifelten an dessen Echtheit. Der Schlange wurde den Machern zufolge bei den Dreharbeiten im Amazonagebiet kein Leid zugefügt, sie kam nach der Begegnung mit Rosolie frei.
Enttäuschte Zuschauer beschwerten sich nach der zweistündigen Sendung auf Twitter. Der Kanal habe bei seiner großspurigen Ankündigung gelogen, meinten einige. Rosolie sei von der Anakonda vielleicht kurz gedrückt, aber keineswegs gefressen worden und habe das Tier dennoch gequält. Rosolie will eigenen Aussagen zufolge die Rodung des Regenwaldes bekämpfen und mit der Sendung mehr Aufmerksamkeit auf das Thema und den bedrohten Lebensraum der Anakonda lenken. [dpa/kh]
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