In der neuen Reality-Show „All-American Muslim“ werden muslimische Familien in ihrem Alltag in den USA gezeigt. Nachdem konservative Organisationen gegen das Programm protestierten, haben nun zwei Unternehmen ihre Werbeverträge gekündigt.
Die Entscheidung habe keinerlei soziale oder gar politische Hintergründe, beteuerte die Sprecherin der US-amerikanischen Baumarktkette Lowe’s, Chris Ahearn, gegenüber dem Fernsehsender ABC am Mittwochmorgen (Ortszeit). Man habe aber festgestellt, dass „All-American Muslim“ zu landesweiten Debatten über Religion und Glauben geführt habe. Weil man nicht mit „kontroversen Inhalten“ in Verbindung gebracht werden möchte, habe man sich von der Sendung distanziert, hieß es.
Wie die Tageszeitung „The New York Times“ (Onlineausgabe) am gleichen Tag berichtete, habe auch die Reisewebseite Kayak.com ihren Werbevertrag mit dem verantwortlichen Sender TLC gekündigt. Die konservative Vereinigung Florida Family Association hatte zuvor in einer Pressemitteilung behauptet, dass auch Firmen wie Sears, Campbell Soup und die Bank of America ihre Spots zurückgezogen hätten. Dem Blatt gegenüber versicherten diese Unternehmen, dass ihre Spots auch weiterhin bei „All-American Muslim“ zu sehen sein würden.
Zum ersten Mal wurde die Reality-Show in den Vereinigten Staaten vor einem Monat ausgestrahlt. Im Mittelpunkt der Sendung stehen muslimische Familien, die mit Zukunftsängsten und Familienproblemen zu kämpfen haben. Die Florida Family Association hatte die Sendung in den vergangenen Wochen kritisiert, weil sie „die Gefahren der muslimischen Ideologie“ verschleiere. Zahlreiche Moderatoren des Nachrichtenkanals Fox News haben ähnliche Warnungen ausgesprochen. [dm]
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