Afghanische Fernsehjournalistinnen müssen in Zukunft vor der Kamera grundsätzlich ein Kopftuch tragen, zudem wird die Nutzung von Make-up eingeschränkt. Damit soll Respekt vor der islamischen und afghanischen Kultur ausgedrückt werden.
Eine entsprechende Anweisung gab das afghanische Ministerium für Kultur und Information an mehrere Fernsehsender, bestätigte ein Sprecher der Regierung. Demnach wurden die Sender in einem Brief strikt dazu aufgefordert, es nicht mehr zuzulassen, dass Moderatorinnen ohne Kopftuch und zu stark geschminkt auf dem Bildschirm erscheinen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.
Nach den in Afghanistan gültigen islamischen Gesetzen dürfen Frauen in der Öffentlichkeit nur mit Kopftuch und bedeckten Ohren erscheinen. Dies gelte auch für Mitarbeiterinnen der Fernsehsender. Nach einer Beschwerde des Ulema-Rates, des höchsten religiösen Gremiums in Afghanistan, reagierte das Ministerium daher mit der formellen Anweisung für die Sender.
Innerhalb Afghanistans ist die Situation der Frauen je nach Örtlichkeit sehr unterschiedlich. Während ihnen in ländlichen Gebieten oftmals grundlegende Rechte verweigert werden, genießen sie besonders in den großen Städten in den letzten zehn Jahren spürbar mehr Freiheiten. [sv]
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