Abgesetzt: Die nächste ARD-Serie nach „Daheim in den Bergen“

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"Toni, männlich, Hebamme"
©ARD Degeto/Jacqueline Krause-Burberg

Angesichts sinkender Quoten hat die ARD die hauseigene Fernsehserie „Toni, männlich, Hebamme“ abgesetzt. Das selbe Schicksal ereilte kürzlich „Daheim in den Bergen„.

Die meisten TV-Figuren in sozialen oder medizinischen Berufen sind weiblich – da tut ein Mann als Entbindungspfleger schon ganz gut. Der zehnte Film der ARD-Reihe „Toni, männlich, Hebamme“ trägt den Titel „Das Glück der anderen“ und ist am Freitag (16.8.) um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen. Es ist zugleich der letzte der Filme, die vor gut fünf Jahren begannen.

Diesmal taucht Tonis Ex-Frau Hanna (Kathrin von Steinburg) mit ihrem neuen Ehemann Alex (Martin Bretschneider) in der Geburtssprechstunde auf. Doch nicht die Anwältin ist hochschwanger, sondern ihre aus Georgien stammende Haushaltshilfe Natascha. Toni ist völlig perplex, als Hanna ihm gesteht, die junge Frau als „Leihmutter“ für ihren Kinderwunsch eingestellt zu haben.

Einblicke in die letzte Episode von „Toni, männlich, Hebamme“

"Toni, männlich, Hebamme", Das Glück der anderen
©ARD Degeto/Jacqueline Krause-Burberg –  Toni (Leo Reisinger, links) gibt einen Geburtsvorbereitungskurs, an dem auch Natascha (Katja Hutko, Mitte vorne) und Alex (Martin Bretschneider, Mitte hinten) teilnehmen

Natascha würde gerne im schönen Münchner Heim der beiden bleiben und glaubt, sich in Alex verguckt zu haben. Als er nicht so recht darauf eingeht, nimmt sie Reißaus – und das frischgeborene Baby gleich mit. Derweil will Toni dringend mit seiner Praxiskollegin Luise (Wolke Hegenbarth) reden – versucht sie doch, mit unredlichen Methoden ihre Beziehung mit Sami (Marcel Mohab) zu retten.

Regisseurin Sibylle Tafel („Zwei Bauern und kein Land“) hat alle zehn Filme dieser Reihe inszeniert und dazu auch die Drehbücher geschrieben. Sie bietet in ihrem anfangs etwas zähen, dann zunehmend unterhaltsameren Film nicht nur das gewohnte Geplänkel zwischen den Hauptfiguren, sondern auch zarte Einblicke in andere Möglichkeiten einer Partnerschaft, einer „Menage à trois“. Dabei zeigt sich, dass es mit dem Glück der anderen offenbar besser bestellt ist als mit dem eigenen für Toni und Luise, die sich schon lange zueinander hingezogen fühlen – irgendwie.

Die ARD zieht wieder den Stecker

Daheim in den Bergen
© ARD Degeto/Arvid Uhlig – Die letzte Episode von „Daheim in den Bergen“ wurde am 17. Mai ausgestrahlt

Leo Reisinger („Tonio & Julia“) und Wolke Hegenbarth („Alles Klara“) spielen wie gewohnt locker und frisch drauflos und diese letzte Episode endet ganz plötzlich und obendrein so, als ob es demnächst weitergehen könnte. Das aber tut es nun nicht. Eine Abschiedsfolge mit zum Ende geführten losen Handlungssträngen wird es nicht geben.

Ähnlich abrupt beendeten die ARD und ihre Filmtochter Degeto kürzlich die Reihe „Daheim in den Bergen„, die quasi mitten in einem Telefonat ihren Schluss hatte. Die Quoten waren in beiden Reihen rückläufig, die letzte „Toni“-Folge (am 9.8.) hatte 2,6 Millionen Zuschauer, beim Start am 8. Februar 2019 waren es 4,5 Millionen gewesen. Das Leben kann schon ganz schön hart sein – jetzt auch am ansonsten eher versöhnlichen Fernsehabend am Freitag.

Text: dpa / Redaktion: Felix Ritter

3 Kommentare im Forum
  1. Da ist DF aber wieder spät dran das man dies nun erst jetzt bemerkt hatte. 17.07.2024: "Toni, männlich, Hebamme" endet nach zwei finalen Filmen - DWDL.de
    Die ARD hat das Ende ihrer Film-Reihe "Toni, männlich, Hebamme" angekündigt. Am 9. und 16. August gibt es unter den Titeln "Baby im Korb" und "Das Glück der Anderen" jeweils noch einen Film zu sehen geben, dann ist die Reihe zu Ende. ... Gegenüber "TV Spielfilm" begründet die ARD das Aus der Reihe mit Umschichtungen innerhalb des Senderverbundes. "Wie Sie wissen, bauen wir das digitale Angebot in der ARD Mediathek für so großartige Serien wie 'Die Zweiflers', 'Schwarze Früchte', 'Herrhausen – Der Herr des Geldes' und auch 'Ronja Räubertochter' aus - dies finanzieren wir durch Umschichtungen aus linearen Sendeplätzen, auch um 20:15 Uhr", heißt es.
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