
Eine im Auftrag des MDR für das Erste produzierte Dokumentation beschäftigt sich mit dem medialen Bild ostdeutscher Menschen. Die entsprechenden Zuschreibungen sollen auch analysiert werden.
Im Auftrag des MDR wurde eine neue Doku für das Erste produziert. Die ARD-Story „Abgeschrieben? – Der Osten in den Medien“ soll nach Angaben des MDR zeigen, „wie stark Medien das Bild der Ostdeutschen geprägt haben“. Insbesondere will man zeigen, wie negative Berichterstattung das Selbstverständnis „der Ostdeutschen“ und deren Vertrauen in „die Medien“ beeinflusst hätten. Methodisch habe man mithilfe von „KI-Unterstützung“ tausende Presseartikel aus vergangenen Jahrzehnten systematisch ausgewertet. Dabei habe man sich von der KI ein „erstaunlich gleichförmiges Image von Ostdeutschen“ generieren lassen. Dieses schreibe Ostdeutschen zu, alt und mit einem „Widerstands-Duktus“ versehen zu sein. Nur in den 2000er Jahren sei eine leichte Veränderung hin zu jüngeren, lächelnden Menschen zu bemerken gewesen.
Der Doku „Abgeschrieben? – Der Osten in den Medien“ liegt ein Datensatz zugrunde. Dieser wurde durch eine Erhebung der Produktionsfirma „Hoferichter & Jacobs“ erstellt, die auch selbst die Doku produzierte. DIGITAL FERNSEHEN berichtete auch schon über andere Dokus der Firma. In der Datenerhebung heißt es: „Die Berichterstattung über Ostdeutschland folgt einer jährlichen Dynamik“. Insbesondere zum 3. Oktober und zu Jahrestagen und Jubiläen werde vermehrt über Ostdeutschland berichtet. Dies habe auch in den letzten zehn Jahren zugenommen. Vor Bundestagswahlen würden weniger, nach Bundestagswahlen mehr ostdeutsche Perspektiven besprochen. Insgesamt sei es so, dass ein mediales Bild von Ostdeutschland beständig weitererzählt würde und dabei Negativschlagzeilen dominierten.
„Expertinnen und Experten, Journalisten und Porträtierte“ kommen zu Wort
In „Abgeschrieben! – Der Osten in den Medien“, so die Ankündigung des MDR, sollen „Expertinnen und Experten, Journalisten und Porträtierte“ das Entstehen und die Wirkung medialer Zuschreibungen analysieren. Insbesondere das Vertrauen in „klassische Medien“, das besonders im Osten schwanke, will man dabei betrachten. Zu Wort kommen sollen – unter anderem – Marieke Reimann, Hajo Schumacher, Rainald Grebe, Christoph Dieckmann, Anja Reich, Josa Mania-Schlegel, Hans Zippert und Mandy Tröger. „Abgeschrieben? – Der Osten in den Medien“ ist bereits ab dem 17. April in der ARD Mediathek verfügbar und wird am 22. April, um 22.50 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Auch das Datendossier zur Presseberichterstattung in Ostdeutschland ist online verfügbar.
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