RTL beleuchtet in einem Dokumentarfilm die Frauenfeindlichkeit in Afghanistan: Seit ziemlich genau einem Jahr herrschen dort wieder die militant-islamistischen Taliban.
Reporterin Liv von Boetticher hat sich für das „RTL-Spezial: 60 Tage Frauenhass“, das an diesem Dienstag um 22.35 Uhr bei RTL läuft, auf den Weg in das Land gemacht. Sie will berichten, was seit dem Regimewechsel dort geschehen ist – vor allem mit den Frauen und Mädchen. Es ist eine Reise, die Boetticher und ihr Team an ihre Grenzen bringt: Sie reisen durch ein Land ohne Strom und ohne eine funktionierende Kanalisation. Die Crew trifft auf eine Gesellschaft, die nach mehr als 40 Jahren Krieg völlig zerrüttet ist.
Der Journalistin fällt zudem schnell auf, wie sehr Frauen und Mädchen unter den neuen Machthabern aus der Öffentlichkeit verdrängt wurden. Viele Experten weisen darauf hin, dass es die internationale Weltgemeinschaft war, die mit ihrer Politik die Rückkehr der Taliban ermöglichte und afghanische Frauen damit wieder den militanten Islamisten ausgeliefert habe. Boetticher persönlich sieht es anders: „Das Problem der afghanischen Frauen sind nicht nur die Taliban. Leider kommt es auch vielen afghanischen Männern jetzt ganz gelegen, dass die Frauen wieder an ihre vermeintlichen Plätze zurückgedrängt werden.“
Gleichzeitig sieht sie, wie sich die Frauen aus dem Verborgenen heraus ihre Freiheit zurückerkämpfen. So lernt sie unter anderem die Frauenärztin Yagona kennen, die in ihrer Klinik Sex- und Verhütungs-Tipps gibt, oder die Frauenrechtsaktivistin Laila, die heimlich eine Mädchenschule eröffnet hat. Die Recherchen haben die Reporterin tief geprägt, und ihr ist klar: Eines Tages möchte sie nach Afghanistan zurückkehren. Denn beeindruckt habe sie, „wie die Frauen sich trotz aller Widrigkeiten durchsetzen“.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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