Die Moderatorin des ARD-Politikmagazins „Panorama“, Anja Reschke, hält Beiträge der Sendung heute für sachlicher und ausgewogener als noch vor mehreren Jahrzehnten. Vor 60 Jahren – am 4. Juni 1961 – lief die erste Ausgabe. Heute Abend führt sie durch die Jubiläumssendung, die ab 21.45 Uhr im Ersten läuft.
Zu dem Jubiläum sagte die Journalistin der Deutschen Presse-Agentur rückblickend, die Grundlage – also kritischer und hinterfragender Journalismus – sei seit Jahrzehnten gleich. Aber was sich verändert habe und was in der Gesellschaft zugleich andersherum wahrgenommen werde: Wenn man in das Sendungsarchiv von „Panorama“ oder auch der anderen politischen Magazine schaue, finde man dort sicher viele Beiträge, die man so nicht mehr senden würde. „Weil sie früher oft viel mehr von Haltung und auch teilweise Ideologie geprägt sind.“
Reschke nannte zum Beispiel das Thema Atomkraft in den 80er Jahren. Früher habe es sogar teilweise „richtige Kampfbeiträge“ gegeben. „So etwas wäre undenkbar heute“, sagte die Moderatorin. Heute seien Beiträge „viel sachlicher und ausgewogener und faktenbasierter als in den aufgeheizten 1970er/80er Jahren“, das Publikum sei zugleich heute „viel kritischer mit uns“. Im Gegensatz zu früher könne das Publikum Fakten selbst nachvollziehen, man müsse also viel transparenter aufzeigen, wie man etwa an Informationen oder Themen komme.
Reschke moderiert die Sendung „Panorama“ schon seit 2001. Auf die Frage, welche gesellschaftlichen Unwuchten sich in den vergangenen Jahrzehnten verschärft haben – auch im Spiegel der Sendungsgeschichte und der Beiträge – zählte die Journalistin auf: die Schere zwischen Arm und Reich, ein Zerfall in der Gesellschaft in immer vielzähligere Einzel- und Individualinteressen und eine Verschärfung des Dialogs miteinander, auch angeheizt durch die Sozialen Medien.
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