Sport oder Spielerei? An E-Sports scheiden sich die Geister. Eins aber ist sicher: Verschiedene Akteure können in der Branche große Geschäfte machen.
„Vom Computerspielen leben, das ist ja das Geilste, was es für einen Jugendlichen so gibt“, so Tobias Schreckeneder, der das geschafft hat, wovon immer mehr, vor allem junge Menschen träumen. Die Dokumentation „Spielend reich – E-Sports als Milliardengeschäft“ am Dienstag, 31. März, 22.55 Uhr in 3sat, beleuchtet den Trend der Computerspiel-Meisterschaften. Zudem hinterfragt die Doku die kultur- und gesellschaftspolitischen Entwicklungen dieses Phänomens und porträtiert Spielerinnen und Spieler, die es schon „geschafft“ haben oder die noch ganz am Anfang stehen.
Unter dem Spielernamen „Dreamer Ace“ spielt Tobias Schreckeneder professionell das Strategiespiel „League of Legends“ und bekommt dafür monatlich ein kleines Gehalt. Millionen hingegen verdienen nur die Wenigsten. Einer von ihnen ist der deutsche Top-Spieler Kuro „KuroKy“ Salehi Takhasomi. KuroKy ist von Anfang an dabei und zählt mit 27 Jahren zu den ältesten der Szene. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht.
Auffällig ist der geringe Frauenanteil im E-Sport. Eine Ausnahme ist Yvonne Scheer. Die Österreicherin ist mehrfache Staatsmeisterin in einem Ego-Shooter-Spiel und heute ehrenamtlich als Schiedsrichterin tätig. „Ich hatte bei Turnieren schon Gegner, die gesagt haben: Wir wollen zuerst gegen dieses Team spielen. Denn da spielt eine Frau mit, das ist dann eh leicht. Aber ich stehe meinen Jungs in nichts nach.“
Aber ist das Sport? In der Politik wird diskutiert, ob E-Sport förderwürdig ist und somit, wie andere Sportarten, öffentliche Mittel erhalten soll. 2020 werden schätzungsweise 300 Millionen Menschen online die Wettkämpfe verfolgen. Sponsoren sehen in E-Sports ein lukratives Geschäftsmodell, denn die globale E-Sport-Wirtschaft, zu der unter anderem Medienrechte, Werbung, Merchandising und Ticketverkäufe gehören, wächst von Jahr zu Jahr.
Bildquelle:
- 3sat spielend reich: obs/3sat/ZDF/ORF