„30 Jahre Wiedervereinigung“: Sonderprogramm bei Arte im September

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© Arte

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der deutschen Wiedervereinigung stellt Arte ein Sonderprogramm mit Filmen und Dokumentationen zusammen.

Dieses Jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 30. Mal. Arte erinnert ab Mittwoch, 23. September mit einem Themenschwerpunkt aus fiktiven und dokumentarischen Inhalten an die damalige Zeit des Umbruchs. Nach der Ausstrahlung im Fernsehen stehen die Inhalte für eine bestimmte Zeit in der Arte-Mediathek auf Abruf zur Verfügung.

Im Bereich Fiktion zeigt Arte unter anderem den letzten Film von Urs Eggers, das Polit-Drama „Kranke Geschäfte“ sowie Andreas Dresens „Gundermann“ über den gleichnamigen Baggerfahrer und Musiker, der in den 80ern zu einem Idol vieler DDR-Bürger wurde. Außerdem reflektiert Arte in einer Dokumentation die Auswirkungen der Wiedervereinigung in Bautzen 2019 und in der Antarktis 1990 und präsentiert ein Porträt der Eiskunstlauflegende Katarina Witt.

Das Arte-Sonderprogramm im Überblick:

Spiel- und Fernsehfilm

Gundermann
Mi 23. September um 20.15 Uhr
ERSTAUSSTRAHLUNG | Online vom 23. bis 30. September

Er war ein Spitzel, der bespitzelt wurde. Eine Erkenntnis, die den Liedermacher Gerhard „Gundi“ Gundermann in der Nachwendezeit hart trifft. Lange hatte sich der Sänger seine Stasi-Tätigkeit als IM ab 1976 in seiner ostdeutschen Heimatstadt Hoyerswerda selbst schöngeredet. Doch nun holt ihn seine Vergangenheit ein.

Kranke Geschäfte
Fr 25. September um 20.15 Uhr
ERSTAUSSTRAHLUNG | Online vom 25. September bis 25. Oktober

Auf realen Fakten basierend, erzählt der Film ein kaum beachtetes Kapital deutsch-deutscher Geschichte. Um an Devisen zu kommen, gestattete die DDR westdeutschen Pharmaunternehmen jahrzehntelang, ihre neu entwickelten Medikamente an ostdeutschen Klinikpatienten testen zu lassen.

Fritzi – Eine Wendewundergeschichte
Fernsehfilm | Mi 7. Oktober um 20.15 Uhr
ERSTAUSSTRAHLUNG | Online vom 7. bis 22. Oktober

Leipzig, 1989. Liebevoll kümmert sich die zwölfjährige Fritzi um den kleinen Sputnik. Er ist der Hund ihrer besten Freundin Sophie, die über die Sommerferien mit ihrer Mutter nach Ungarn gefahren ist. Doch zum Schulanfang kehrt Sophie nicht in die Klasse zurück. Wie viele andere ist sie in den Westen geflohen. Mutig macht sich Fritzi auf die Suche nach ihrer Freundin und gerät in ein Abenteuer, das die Zukunft des ganzen Landes verändert.

Dokumentationen

Katarina Witt – Weltstar aus der DDR
Dokumentation | Mi 23. September um 22.15 Uhr
ERSTAUSSTRAHLUNG | Online vom 23. bis 30. September

Die zweifache Olympiasiegerin Katarina Witt ist die erfolgreichste Sportlerin in der Geschichte des Eiskunstlaufs. Sie war das „schönste Gesicht des Sozialismus“ und die einzige Sportlerin der DDR, die bereits vor der Wende ein internationaler Showstar war. Die Doku zeigt den Weg des Mädchens aus Sachsen bis nach Hollywood. Die Privilegien hatten einen Preis: Katarina Witt wurde systematisch von der Stasi überwacht. Für die TV-Dokumentation öffnet sie erstmals nach Jahrzehnten ihre Stasi-Akten.

Bautzen
10-teilige Dokumentationsreihe | ab Mo 28. September
ERSTAUSSTRAHLUNG | Online first: 21. September bis April 2021

Das beschauliche Bautzen geriet 2016 in die Schlagzeilen, als eine geplante Unterkunft für Asylbewerber ausbrannte. Bautzen hatte dadurch seinen Ruf als braunes Nest weg. Die Menschen vor Ort sind frustriert, dass allein dieser Aspekt ihrer Heimatstadt publik wird. Um genauer hinzuschauen und um pauschalen Urteilen und Verurteilungen entgegenzutreten, war für ARTE ein Team von Journalisten 2019, dem Jahr wichtiger Wahlen, fast ein halbes Jahr vor Ort. Sie wollten die Sicht vieler Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt auf deren Probleme unkommentiert einfangen.

Ausstrahlung der Folgen 1 bis 5:
> Mo 28. September bis Fr 2. Oktober um jeweils 19.40 Uhr

Ausstrahlung der Folgen 6 bis 10:
> Sa 3. Oktober ab 14.30 Uhr

Wende im Eis
Die Geschichte der letzten DDR-Antarktisforscher

Dokumentation | Fr 2. Oktober um 20.15 Uhr
ERSTAUSSTRAHLUNG | Online vom 2. Oktober bis 31. Dezember

Es sollte das größte Abenteuer ihres Lebens werden. So hatten es die führenden Polarforscher der DDR zumindest geplant, als sie im Herbst 1989 für 18 Monate zum Südpol aufbrachen. Dass die Expedition ihr Leben von Grund auf verändern würde, ahnten sie nicht. Den Fall der Mauer und die rasenden Entwicklungen ab Herbst 1989 erleben sie im ewigen Eis nur per Funk. Erst im Frühjahr 1991 kommen sie wieder nach Hause. Da gibt es die DDR gar nicht mehr. Seit einem halben Jahr.

Musik

Depeche Mode und die DDR
Dokumentation | Fr 2. Oktober um 22.00 Uhr

Dieses Popkonzert schrieb DDR-Geschichte: Am 7. März 1988 trat Depeche Mode zum ersten und letzten Mal in der DDR auf. Die Begeisterung für Depeche Mode ist in der DDR einzigartig. Die Dokumentation geht auf Spurensuche: Wie kam es zu dieser Faszination und welche Parallelen gibt es zwischen den Musikern aus dem englischen Basildon und der sozialistischen Jugend?

Bildquelle:

  • arte30jahre: Arte
437 Kommentare im Forum
  1. Können sie sich sparen. Von den ÖR sowieso. Im Übrigen ist die Einheit nicht geglückt und jetzt spaltet sich auch die ganze Gesellschaft.
  2. Genau so wie es passiert ist war es richtig. Platt machen, neu aufbauen, fertig. Alles andere wäre ein Schrecken ohne Ende gewesen. Und keiner wollte damals noch irgendwelche Experimente. Ich habe 26 Jahre in einem Experiment gelebt. Das hat mir gereicht.
  3. Ich kenne niemanden der die Vereinigung nach dem Anschlussparagraph für geglückt hält. Egal ob ihm objektiv gut oder schlecht geht. Dafür sind die sozialen Unterschiede viel zu gravierend. Und das sieht schön optisch im Stadtbild wieviel sozial abgehängte rumlaufen wo mir schon die Kinder leid tun. Aber sich noch Asylanten reinholen in die Sozialsysteme. Nein, die Einheit ist nicht geglückt. Und das sage ich auch.
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