25 weitere Male „Es gabat a Leich“: Die ZDF-Kultserie „Rosenheim-Cops“ geht in die nächste Staffel. Es ist schon die 18. „Da legst Di nieder.“
Vor mehr als 16 Jahren gingen die „Rosenheim Cops“ an den Start. Inzwischen gehören sie am Dienstagabend zum ZDF wie die „Lindenstraße“ am Sonntag zur ARD. Jetzt heißt es 25 weitere Male: „Es gabat a Leich“. An diesem Dienstag (19.25 Uhr) starten die neuen Episoden mit der Folge „Ein edles Motiv“; es ist schon die 18. Staffel. „Da legst Di nieder“, heißt es in der Pressemitteilung zum Staffelstart.
Auch in den neuen Folgen wird wieder gemordet was das Zeug hält im beschaulichen, oberbayerischen Alpenvorland. Denn mordfreie Episoden gibt es nicht in der Serie, die im Frühjahr 2018 ihre 400. Folge feierte.
Ein Tatort der neuen Staffel ist – passenderweise – das Rosenheimer Institut für Schmerzforschung. Ein Yogalehrer wird erschlagen, ein Keramikkünstler ermordet; ebenso ein Gemüsehändler und ein Musiker. Ihrer aller Schicksal wird in den kommenden Wochen in jeweils 43 Minuten aufgeklärt.
Besonders dramatische, tragische oder berührende Fälle sind traditionell nicht dabei, wie Produzent Alexander Ollig zur Ausstrahlung der 400. Jubiläums-Episode im Frühjahr sagte. „Das liegt darin begründet, dass es für den Zuschauer schwierig ist, sich über den verschwundenen Vierfachlocher von Frau Stockl zu amüsieren, wenn ein Kind ermordet oder eine junge Frau entführt wurde.“
Dazu passt, dass Morde in der Fernseh-Version von Rosenheim meist mit einem stumpfen Gegenstand verübt werden – damit es nicht blutig wird. In der ersten Staffel-Folge am Dienstag wird das Opfer zwar erstochen, mehr als ein Blutstropfen im Knopfloch ist davon aber nicht zu sehen.
Sekretärin Stockl (Marisa Burger) ist selbstverständlich auch wieder dabei. Schließlich gibt sie mit ihrem nahezu schon legendären Satz „Es gabat a Leich“ in jeder Folge den Startschuss für die Ermittlungen.
Damit ruft sie Kommissar Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger) auf den Plan, der stets entscheidend zur Mord-Aufklärung beiträgt – auch dank großer Berufserfahrung. Er ist immerhin seit Folge eins dabei und gehört zur Serie wie die Pfiffe in der Vorspann-Musik („Pfeif drauf“ von Haindling). Dem Bayern steht als norddeutsches Pendant sein Kollege Christian Bach (Patrick Kalupa) zur Seite.
Der ZDF-Trailer zum Staffelstart zeigt, wie sehr auch die neuen Folgen sich in Aufbau und Tonart gleichen. Mal wurde die „Leich“ – wie in der ersten Episode der neuen Staffel – in einem Juweliergeschäft in der Schwanengasse 58 gefunden, mal in der „Reitanlage Ritter“, mal im „Kartäuserweg Nummer 69“, mal ist der Tote 49, dann 52, 43, oder 46. Sogar Dialoge wiederholen sich teils wortgleich.
Doch der Erfolg gibt dem Konzept recht: Zwischen 4,5 und 5 Millionen Zuschauer schalteten in der gerade abgelaufenen, 17. Staffel die Serie im Schnitt ein. Das bedeutet einen Marktanteil von 16 Prozent. Alte Folgen, die im Nachmittagsprogramm wiederholt werden, schaffen es sogar auf über 20 Prozent.
Und um die Kriminalfälle geht es ohnehin eher nur am Rande. Das Erfolgsrezept der Serie besteht vor allem aus den Charakteren wie der klatschfreudigen Sekretärin oder Polizeihauptmeister Michi Mohr (Max Müller), der am liebsten Himbeer-Limo trinkt, aber ohne Eis. Die „Rosenheim Cops“ sind eine „Wohlfühl-Serie“, wie Hauptdarsteller Hannesschläger sagt. Dazu passt, dass es im Rosenheim der Cops keine Jahreszeiten gibt – nur immerwährenden Sommer.
[Britta Schultejans]
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