Unter dem Titel „FSK Sex – jung & wild“ bietet Tele 5 aktuell freitagabends anspruchsvolle Erotik. Diesen Freitag mit dabei: Das unverkrampfte Werk „Y tu mamá también“ und der im Boulevard als skandalträchtig verschriene Streifen „Liebe mich“.
Den Anfang bei dem Erotik-Doppelpack Nummer zwei macht „Lie with me – Liebe mich“. Bereits als der Film vor fünf Jahren einmal im ZDF-Nachtprogramm lief stürzte sich der Boulevard auf den Streifen. In der „tz“ hieß es beispielsweise „um diese Zeit dürften keine Minderjährigen mehr vorm TV-Schirm sitzen. Und das sollten sie bei diesem Film auch nicht.“ oder auch „Der erigierte Penis von Darsteller Eric Balfour ist in dem Film klar zu sehen, zudem lässt sich der Oralverkehr zwischen ihm und seiner Gespielin Lauren Lee Smith verfolgen. Im ganzen Film wimmelt es vor nackter Haut.“ – ausgerechnet die Moralhüter vom Boulevard möchte man denken.
Die Fernsehzeitschrift „TV Spielfilm“ ist dagegen bei ihrer aktuellen Ankündigung etwas sachlicher, wenn sie schreibt: „Die realistische, teilweise explizite Darstellung der Sexualität aus weiblicher (!) Perspektive ist ungewöhnlich und sehenswert – nur dramaturgisch ist die Geschichte etwas schwach auf der Brust.“ Interessierte können sich den diesen Freitagabend um 22 Uhr auf Tele 5 zu Gemüte führen und selbst urteilen.
„Y tu mamá también – Lust for Life“ läuft im Anschluss um 23.50 Uhr, ist eine wahrhaftige deutsche TV-Premiere und obwohl Iggy Pop viel nackte Haut als auch mit einem seiner größten Hits einen Bezug zum Filmtitel liefert ist er bei dem mexikanischen Liebesfilm nicht dabei. Wenn man den Schalk aus dem Nacken nimmt, fällt auf, dass es sich hierbei noch mehr als beim ersten Film des Abends um genau das handelt, was Tele 5 bei der Reihe „FSK Sex – jung & wild“ verspricht – anspruchsvolle erotische Unterhaltung.
Anno 2001 erhielt der Film den Drehbuchpreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig, 2003 sprang noch eine Oscar-Nominierung in der gleichen Kategorie heraus. Als bester fremsprachiger Film heimste „Y tu mamá también“ noch einen Golden Globe“ ein, eine Kandidatur in dieser Kategorie bei den Oscars wurde zunichte gemacht, da Mexiko den Film nicht ins Rennen schicken wollte. All das macht die Abstinenz im deutschen TV noch weniger nachvollziehbar. Die Hauptrollen in diesem Werk spielen eine gelungene Mischung aus Humor und Sarkasmus sowie Maribel Verdú („Pans Labyrinth“) und Gael Garcia Bernal („Mozart in the Jungle“).
Nächste Woche geht es dann auf Tele mit „Q – Sexual Desire“ am Freitagabend (12. Oktober) um 0.05 weiter. Der Film aus dem Jahr 2011 ist eine Nummer expliziter, als das bisher Gelaufene auf Tele 5 und kommt deshalb erst nach Mitternacht. Die schon eingangs erwähnte „tz“ schreibt erregt: „Immer wieder ist klar zu sehen, dass die jeweiligen Darsteller tatsächlich Sex miteinander hatten“. Nicht ganz klar dabei wird, ob es ein Abraten oder eine Empfehlung sein soll. [bey]
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