Die Maus ist heute ein Superstar im Kinderfernsehen. Aber am Anfang gab es durchaus gewichtige Kontrahenten um den Job beim Fernsehen. Das hat Mit-Erfinder Armin Maiwald nun verraten. Die Maus selbst kann ja nicht sprechen – auch nicht mit nun bald 50 Jahren.
Eine echte Enthüllung im Jubiläumsjahr: Die berühmte Maus aus der „Sendung mit der Maus“ hatte zu Beginn ihrer steilen Karriere Konkurrenz von einem Nilpferd. Das verriet Mit-Erfinder Armin Maiwald am Dienstag anlässlich des bevorstehenden 50. Geburtstages des TV-Tieres aus dem Kinderfernsehen. „In der Redaktion war damals auch die Diskussion: Sollen wir das Nilpferd nehmen? Oder sollen wir die Maus nehmen?», berichtete der 80-Jährige. Dann habe man sich für die Maus entschieden. „Sonst würde die Sendung heute „Die Sendung mit dem Nilpferd““ vielleicht heißen“, sagte Maiwald. Vorlagen seien damals eingereichte Bildergeschichten gewesen.
„Die Maus“ – ein unerwartet langlebiger Erfolg
Im Rückblick kann man sagen, dass die Macher damals eine kluge Entscheidung trafen. Die Maus gehört heute zu den berühmtesten Kinderfiguren überhaupt, mittlerweile gibt es zum Beispiel auch ein Maus-Programm zum Hören und eine App. „Als wir angefangen haben, hat noch kein Mensch daran zu denken gewagt, dass das jemals so eine langlaufende Sendung werden würde“, sagte Maiwald. Auch der Titel sei damals „veritabel auf dem Flur“ entstanden. Auslöser seien erste Reaktionen per Post gewesen. Der damalige Redakteur Gert K. Müntefering habe dann gesagt: „Es ist ganz einfach: Alle reden von der Maus. Wir nennen das einfach „Die Sendung mit der Maus““.
Die „Lach- und Sachgeschichten“ hatten ihre Fernsehpremiere einst am 7. März 1971. Der WDR feiert das Jubiläum in diesem Jahr mit zahlreichen Sonderaktionen. Am 7. März – also genau 50 Jahre nach den ersten „Lach- und Sachgeschichten“ im Fernsehen – zeigen das Erste und der Kinderkanal (KiKa) „Die Geburtstagssendung mit der Maus» unter dem Motto „Hallo Zukunft“. Die Macher hinter der Maus wollen herausfinden, was es in den kommenden 50 Jahren zu erleben gibt. Themen-Ideen zur Welt von morgen hätten Kinder eingeschickt.
Große Geburtstagsshow im März
Schon am Abend zuvor (6. März) zeigt das Erste „Frag doch mal die Maus – Die große Geburtstagsshow“ mit Moderator Eckart von Hirschhausen (53) und den „schönsten Erinnerungen aus fünf Maus-Jahrzehnten“. Gratulanten sind unter anderem Moderatorin Barbara Schöneberger (46), Moderator Günther Jauch (64) und Musiker Mark Forster (38). Darüber hinaus sind weitere Aktionen geplant. Logos sollen auf Fahrzeugen etwa der Müllabfuhr oder der Polizei auf das Jubiläum der Kindersendung aufmerksam machen. Auch ein Hubschrauber-Landeplatz in Bonn wird die Maus begrüßen.
Die Maus sei zeitlos, gehe aber trotzdem mit der Zeit, sagte WDR-Intendant Tom Buhrow über die Leistung des TV-Nagers in dem halben Jahrhundert. Dazu gehöre, dass sie sich nicht fundamental verändere. „Der Leibesumfang der Maus ist immer derselbe – so ein gemütlicher Leibesumfang. Sie spricht nicht, auch das haben wir nicht geändert. Sie macht non-verbale Kommunikation“, zählte Buhrow auf.
Auch Astronaut Alexander Gerst (44) erklärte, er sei großer Maus-Fan. Seine Lieblingssachgeschichte sei jene über Kernspaltung gewesen – mit Hunderten Mausefallen in einem Raum. Er müsse daran immer wieder denken, wenn es darum gehe, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge zu erklären. „Das war so eindrücklich, dass es vielleicht auch bei mir eine Rolle gespielt hat – man weiß es natürlich nie. Ich habe dann ja Physik studiert und Geophysik.“
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- sendungmitdermaus: © WDR