Anstatt des Eurovisions Song Contest findet am angedachten Termin eine Alternativ-Veranstaltung der Eurovision statt. Stefan Raabs Free European Song Contest wird in direkter Konkurrenz dazu laufen.
Die Show mit dem Titel „Europe Shine a Light“ soll am 16. Mai um 21 Uhr in ganz Europa ausgestrahlt werden, teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Dienstag auf ihrer Website mit. Das Erste sendet in Deutschland. Die Show werde ohne Publikum gemacht und von den niederländischen TV-Sendern produziert, die auch für die nun abgesagte Live-Show verantwortlich gewesen wären. Das Finale des Wettbewerbs sollte am 16. Mai in Rotterdam stattfinden, ist aber wegen der Corona-Krise abgesagt worden.
Alle an dem Wettbewerb beteiligten Länder sind dazu aufgerufen, die Show auszustrahlen. Die 41 Sänger – 40 aus Europa und einer aus Australien – sollen in der alternativen TV-Show gemeinsam einen früheren Songfestival-Hit singen – allerdings jeder in seinem eigenen Land. Außerdem werde ein Fragment ihres ursprünglichen Beitrages für den Wettbewerb gezeigt.
Die TV-Show wird nach Angaben der EBU von den drei niederländischen Moderatoren präsentiert, die auch durch die Live-Show hätten führen sollen. Ein Voting, wie sonst beim ESC üblich, soll es nicht geben. Offensichtlich hat sich dieses Konzept der europäischen Öffentlich-Rechtlichen gegen eine Show-Idee von Stefan Raab durchgesetzt, der sein Format zunächst wohl mit der ARD und den anderen EBU-Sendeanstalten umsetzten wollte. Nun realisiert der Entertainer seinen ESC-Ersatz mit seinem einstigen Haussender ProSieben.
Details zu Raabs ProSieben-Show kommen „in Kürze“
Der „Free European Song Contest“ bei ProSieben soll am 16. Mai schon um 20.15 Uhr beginnen. Der neue, freie europäische Songwettbewerb von ProSieben wird in Köln unter allen „aktuellen gesetzlichen Auflagen und (…) Vorgaben der Gesundheitsbehörden“ stattfinden. Stefan Raab will die Show produzieren, wie der Sender am Dienstag mitteilte. ProSieben stellte auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur klar, dass diese Aktion kein Aprilscherz sei. Der Sender zitierte Raab mit den Worten:
„Musik verbindet besonders in schwierigen Zeiten viele Menschen miteinander. Dies ist die Geburtsstunde eines neuen, freien europäischen Songwettbewerbs.“
Seit den 90er Jahren hat der heute 53 Jahre alte Raab, der sich eigentlich im selbstgewählten TV-Ruhestand befindet, den ESC immer wieder aufgerollt und Schützlinge an den Start gebracht, die sich deutlich besser platzierten als sonst. Mit Lena Meyer-Landrut gelang Raab 2010 sogar der große Wurf: Der Hit „Satellite“ holte den Sieg nach Deutschland.
ProSieben-Chef Daniel Rosemann sprach nun von einer „großartigen Möglichkeit, Europa in diesen Zeiten mit einem neuen Musikwettbewerb zu leben und zu feiern“. Details wollen die Organisatoren in Kürze präsentieren.
Der Hashtag zur Show lautet #FreeESC.[dpa/bey]
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