Fortschritt in einem 23 Jahre alten Mordfall: Ermittlern ist es gelungen, ein in einer stillgelegten Kiesgrube am Niederrhein entdecktes Mordopfer zu identifizieren, wie die Polizei in Krefeld am Freitag mitteilte.
Der Mann war am 8. Dezember 1996 in Rheurdt entdeckt worden. Der entscheidende Hinweis kam durch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Seit 1996 ermittelte die Polizei im Mordfall „Sandkuhle“. Bis vor kurzem war es dennoch nicht gelungen, die Identität des Opfers zu klären.
Der Mann, der den Spuren zufolge erschlagen wurde, hatte schon länger in der Grube gelegen. Auch das Ausloben von seinerzeit 3.000 D-Mark Belohnung brachte die Ermittler nicht weiter. Der Fall wurde zum sogenannten „Cold Case“. Mit neuer Technik des Landeskriminalamtes NRW sei es dann im vergangenen Jahr gelungen, realitätsnahe Phantombilder des Toten zu erstellen, so die Polizei. Sie zeigen das Mordopfer, wie es zur Tatzeit im Dezember 1996 ausgesehen haben könnte.
Nachdem der Fall – samt Phantomfoto – im August 2019 bei „Aktenzeichen XY“ veröffentlicht wurde, hatten die Ermittler Hinweise erhalten. Der entscheidende Hinweis führte sie nach Aachen. Die Ermittler suchen nun im damaligen Umfeld des Getöteten im Raum Aachen nach seinem Mörder. Am kommenden Mittwoch sollen in Aachen weitere Details des Falls durch Polizei und Staatsanwaltschaft bekanntgegeben werden.
1996 gab es Anhaltspunkte dafür, dass der Mann aus Polen oder einem anderen osteuropäischen Land stammen könnte. Alle damaligen Ermittlungen, auch im Ausland, verliefen jedoch ohne Ergebnis.
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- aktenzeichenxy: © ZDF und Opium Effect