Seit Jahren sind Vorwürfe sexueller Belästigung gegen Kevin Spacey öffentlich. Die Karriere des Hollywood-Stars hat großen Schaden genommen. Immer wieder hat Spacey die Vorwürfe zurückgewiesen – und jetzt im Fall, der alles lostrat, Recht bekommen.
Eine US-Jury hat den Hollywood-Star Kevin Spacey in einem Zivilprozess von den Vorwürfen sexueller Übergriffe freigesprochen. Spacey (63) habe den Schauspieler Anthony Rapp (50) 1986 nicht sexuell belästigt, entschieden die Geschworenen am Donnerstag nach Angaben des Gerichts in New York. Die aus elf Menschen bestehende Jury hatte sich zuvor rund anderthalb Stunden beraten. Der Fall zog viele weitere Vorwürfe nach sich und brachte Spaceys Karriere ins Wanken.
Spacey hatte die Vorwürfe immer bestritten, auch vor Gericht noch einmal. Rapp hatte dagegen im Prozess ausgesagt, was Spacey ihm angetan habe, sei das „traumatischste Erlebnis“ seines Lebens gewesen. Der Schauspieler hatte seine Vorwürfe gegen den zweifachen Oscar-Preisträger Spacey („Die üblichen Verdächtigen“, „American Beauty“) 2017 im Zuge der MeToo-Debatte erstmals mit Nachdruck öffentlich gemacht. Spaceys Karriere ging danach auf Talfahrt.
Der Vorfall, auf den sich die Klage bezog, soll Rapp zufolge bei einer Party in New York im Jahr 1986 geschehen sein. Rapp beschuldigt Spacey, damals übergriffig geworden zu sein. Zu diesem Zeitpunkt war Rapp, der später mit dem Musical „Rent“ und der TV-Serie «Star Trek: Discovery» bekannt wurde, 14 Jahre alt. Mit seiner Zivilklage gegen Spacey wollte er rund 40 Millionen Dollar Schadenersatz erstreiten.
Nach den Vorwürfen von Rapp waren in den vergangenen Jahren zahlreiche weitere Vorwürfe gegen Spacey laut geworden. Mehrere Betroffene gingen vor Gericht, doch einige Klagen wurden zurückgezogen oder wegen Verjährung abgewiesen. Auch Crewmitglieder der Netflix-Serie „House of Cards“ warfen Spacey sexuelle Belästigungen vor. Daraufhin kündigte der Streaming-Gigant die Zusammenarbeit mit ihm. Ende Mai war Spacey zudem in Großbritannien wegen sexueller Übergriffe gegenüber drei Männern angezeigt worden. Es handele sich um Fälle zwischen 2005 und 2013, hatte die Staatsanwaltschaft in London mitgeteilt.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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