Hollywood-Star Johnny Depp hat seinen Rechtsstreit gegen die Boulevardzeitung „Sun“ verloren.
Das entschied der High Court in London laut einer Online-Veröffentlichung am Montag. Depp hatte gegen den Verlag wegen eines Artikels geklagt, in dem behauptet wurde, er habe seine Ex-Frau Amber Heard (34) körperlich misshandelt.
Depp habe zwar die notwendigen Gründe für seine Verleumdungsklage vorgelegt, aber es habe sich erwiesen, dass die Berichterstattung der „Sun“ der Wahrheit entsprochen habe, schrieben die Richter in ihrem am Montag online veröffentlichten Urteil. Die Klage des 57 Jahre alten Schauspielers werde daher abgewiesen. Beide Seiten könnten sich schriftlich dazu äußern.
Ein Sprecher der „Sun“ dankte dem Gericht für seine «bedeutende Entscheidung» und der Schauspielerin Amber Heard für ihren Mut, so umfassend vor Gericht auszusagen. „Opfer von häuslicher Gewalt dürfen niemals zum Schweigen gebracht werden“, sagte er.
Der Promi-Prozess am High Court im Juli hatte weltweite Aufmerksamkeit erregt und sich zum Rosenkrieg zwischen den beiden Schauspielern entwickelt. Wochenlang zeichneten Depp („Fluch der Karibik“) und seine 23 Jahre jüngere Ex-Ehefrau („Zombieland“) das Bild einer zutiefst zerstörerischen Beziehung. Zum Ende gab es keinen Termin vor Ort mehr, das Urteil wurde im Internet veröffentlicht.
Die Schauspielerin hatte vor Gericht ausgesagt, sie habe Todesangst vor Depp gehabt: Er habe sie oft angeschrien, getreten und sogar gewürgt. Der Beschuldigte hatte wiederum behauptet, seine Ex-Frau sei selbst gewalttätig gewesen. Sein Anwalt nannte Heard zum Abschluss sogar eine „zwanghafte Lügnerin“. Völlig unstrittig war im Prozess: Depp litt immer wieder unter seiner Drogen- und Alkoholsucht. Auch er selbst räumte das ein.
Er und Heard hatten sich bei den Dreharbeiten zum Film „The Rum Diary“ kennengelernt. Das Paar trennte sich 2016 nach 15 Monaten Ehe.
Es ist nicht die einzige gerichtliches Auseinandersetzung zwischen den Ex-Partnern: Auch in den USA hat Depp wegen der Gewaltvorwürfe eine Verleumdungsklage eingereicht. Er klagt dort aber direkt gegen Heard. Sie hatte in der „Washington Post“ über ihre Gewalterfahrungen berichtet – ohne Depp jedoch beim Namen zu nennen.
Bild: Johnny Depp (celebrityabc, Lizenz CC BY-SA 2.0)
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