„Image-Killer“: Michael Bully Herbig teilt gegen Deutschen Filmpreis aus

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DIe goldene Lola – der deutsche Filmpreis
© Anne Freitag / Deutscher Filmpreis

Nach der Verleihung des Deutschen Filmpreises hat Michael Bully Herbig öffentlich Zweifel an der Auszeichnung angemeldet. In einem Interview mit dem Branchenmagazin „Blickpunkt:Film“, das am Montag veröffentlicht wurde, brachte er stattdessen alternative Formate ins Gespräch.

Dies sei keine pauschale Kritik an der Deutschen Filmakademie, sagte der Regisseur („Ballon“, „Der Schuh des Manitu“). Initiativen, Nachwuchsförderung oder der Vorsatz, Filmschaffende an einen Tisch zu bekommen, seien richtig. „Aber die Filmakademie hat einen schweren Geburtsfehler, und das ist der Deutsche Filmpreis.“

Die Lola sei ein politisch geförderter Preis und es gehe um Fördergelder. „Und das beeinflusst – bewusst oder unbewusst – das Wahlverhalten vieler Mitglieder“, meinte Herbig.

Der Filmpreis war am Freitag verliehen worden. Die rund 2000 Mitglieder der Filmakademie wählen viele der Gewinner. Die Preise sind mit fast drei Millionen Euro dotiert. Das Geld aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Monika Grütters soll in neue Projekte fließen.

Herbig kritisierte, es werde nicht immer die beste Leistung ausgezeichnet, entscheidend seien oft andere Faktoren, etwa die Frage, wer das Geld dringender für ein nächstes Projekt benötige. „Auch die Sympathie und Vernetzung spielen eine größere Rolle“, sagte Herbig. „Hier ist etwas gewaltig in Schieflage geraten, und die Akademie kriegt dieses Problem einfach nicht in den Griff.“

Er sei vor zwei Jahren aus der Filmakademie ausgetreten. „Eher still und leise, um eine Diskussion um meine Person zu vermeiden“, sagte Herbig. Viele Filmemacher, die dem Mainstream zugeordnet würden, fühlten sich bei der Filmakademie nicht wirklich zuhause.

Herbig kritisierte, die Veranstaltungen seien „aus der Zeit“ gefallen. Die Show sei „ein Image-Killer für den deutschen Film“. „Der „Deutsche Filmpreis“ in dieser Form schadet unserer Filmbranche“, wird Herbig zitiert. Als Alternative schlug er eine Art „Lola-Festival“ vor, das nicht im Fernsehen laufen soll, sondern Filme im Kino oder Stream zeigen könnte. Es gebe seit längerer Zeit Gespräche über einen alternativen Filmpreis.

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  • lola: Deutscher Filmpreis
3 Kommentare im Forum
  1. Nee, das Problem ist eher, das es ein politisch geförderter Filmpreis ist! Wer kan da dann noch von Unabhängigkeit sprechen?
  2. Was ist schon unabhängig? Die ganzen Preisverleihungen dienen doch eh nur der Selbstbeweihräucherung.
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