In Frankfurt geboren, in Hollywood zum Star geworden: Hans Zimmer ist der vielleicht größte lebende Filmkomponist und der Mann hinter der Leinwandmusik.
Auch wenn sein Gesicht vielen Menschen unbekannt sein dürfte: Zu Musik von Hans Zimmer haben wahrscheinlich fast alle schon einmal gebannt auf eine Leinwand gestarrt. Zuletzt vielleicht beim Blockbuster „Dune„, für den der gebürtige Deutsche Klänge erfunden haben will, die es zuvor nicht gab. Am 12. September wird die mit zwei Oscars gekrönte Hollywood-Größe 65 Jahre alt.
Aus Frankfurt am Main stammt der Instrumentalist, der sich in den vergangenen Jahrzehnten quer durch die amerikanische Filmwelt komponiert hat, nachdem ihm 1988 mit dem Soundtrack für „Rain Man“ der Durchbruch gelungen war.
Hans Zimmer mehrfach für Oscars nominiert
Welche Stimmung ein Film dem Zuschauer auch vermitteln sollte, düster oder spielerisch, heroisch oder mystisch – Zimmer fing sie musikalisch ein. Heute gilt er als Spezialist dafür, die Möglichkeiten der elektronischen Musik mit traditionellen Orchesterarrangements zusammenzubringen.
Berühmt wurde er für die Musik zum Zeichentrickfilm „König der Löwen“ (1994), für die er seinen ersten Oscar gewann. Meilensteine waren die Komödie „Besser geht’s nicht“ (1997), aber auch der Kriegsepos „Der schmale Grat“ (1998) und das monumentale Drama „Gladiator“ (2000).
Die perfekte Symbiose aus Film und Musik gelang auch in Guy Ritchies Abenteuer-Thriller „Sherlock Holmes“ (2009), im Science-Fiction-Werk „Inception“ (2010), in der Weltraumsaga „Interstellar“ (2014) und im Weltkriegsfilm „Dunkirk“ (2017). Zimmers Musik für jeden dieser Filme – so unterschiedlich sie inhaltlich auch sein mögen – wurde für einen Oscar nominiert.
Die Arbeit an „Dune“
Seinen zweiten Academy Award gewann er erst in diesem Jahr mit der Musik zum Sci-Fi-Wüstenepos „Dune“. Dafür betrat Zimmer musikalisches Neuland: „Wenn dies ein Film über einen Planeten in 10 000 Jahren ist und es ein Wüstenplanet war, dachte ich, sollte ich Instrumente und Klänge erfinden, von denen noch nie jemand gehört hat“, sagte Zimmer kürzlich dem „Hollywood Reporter“. Was ihm dabei besonders wichtig gewesen sei: Eine durchgängige „feminine Stimme“, um die weiblichen Charaktere in der Geschichte zu unterstreichen.
Eine Anekdote passt zum ungewöhnlichen Werdegang des Komponisten und ist vielen unbekannt: Zimmer war im ersten Musikvideo zu sehen, das der Sender MTV jemals ausstrahlte. Im Buggles-Hit „Video Killed The Radio Star“ von 1979 ist er einige Sekunden lang am Keyboard zu sehen. Jahre vor seinem Durchbruch war Zimmer damit schon bei dem zu sehen, was Mittelpunkt seines Lebenswerks werden sollte: Bilder und Musik zu einem Gesamtkunstwerk zu verschmelzen.
Text: dpa/ Redaktion: JN