Fußball-Kommentatorin Claudia Neumann empfindet öffentlichen Hass und Hetze gegen sich nicht zwingend als Angriffe auf ihre Person. Die vielen verletzenden Kommentare über ihre Arbeit setzen ihr jedoch trotzdem zu.
„Vielleicht bin ich da mehr Symbolfigur, stellvertretend für eine Ablehnung allgemeiner Art gegen Veränderung oder gegen Frauen. Das empfinde ich erst recht als unfair“, sagte die 56 Jahre alte Journalistin in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Neumann kommentierte für das ZDF Fußball-Spiele der EM 2016 und der WM 2018 und wurde vor allem in den sozialen Medien harsch attackiert und beschimpft.
„Auf mich bezogen schaue ich mir diese Kommentare nicht an, aber ich bekomme natürlich mit, was passiert. Und es lässt mich nicht kalt, wenn ich von mir unbekannten Menschen mit Giftpfeilen malträtiert werde“, ergänzte Neumann, die in diesem Jahr bei Fußball-EM und den Olympischen Spielen in Tokio eingeplant war, bevor beides wegen der Coronavirus-Pandemie auf 2021 verschoben wurde. Sie habe Verständnis „für vieles, für sachlich fundierte Kritik, für alle möglichen Tendenzen – aber nicht für Hetze und Hass“.
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