Die Schauspielerin scheut die Öffentlichkeit, auch zu ihrem runden Geburtstag gibt sie keine Interviews. Bekannt wurde Gudrun Landgrebe einst mit dem Film „Die flambierte Frau“, auch heute ist sie noch gut im Geschäft.
Gudrun Landgrebe scheint nicht gerne viele Worte zu machen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Am Samstag (20. Juni) wird die Grande Dame der deutschen Schauspielszene 70 Jahre alt; das ist für sie kein Grund, mit alten Gewohnheiten zu brechen. „Sie möchte zu ihrem Geburtstag kein Interview geben“, teilt ihre Agentur in München erwartungsgemäß mit. Denn es ist eine Seltenheit, dass Landgrebe, die in den 1980er Jahren mit dem Film „Die flambierte Frau“ berühmt wurde, mit Journalisten spricht.
So passt es ganz gut, dass sie in dem „SZ-Magazin“ Anfang Juni ausgerechnet im „Interview ohne Worte“ auftrat. In der Rubrik beantworten die Prominenten Fragen nur mit Gesten, dabei werden sie fotografiert. Es ist zu erfahren, dass Landgrebe Fragen zur „Flambierten Frau“ mittlerweile zum Hals raushängen, sie ihren Garten und es gerne auch mal unkontrolliert mag. Letzte Woche war sie in dem Tatort von 2003 „Die Liebe und ihr Preis“ im RBB zu sehen, der auch online verfügbar ist.
Von ihrer Agentur ist immerhin zu erfahren, dass die zurückhaltende Frau Deutsch, Englisch und Französisch spricht – und als Dialekt Ruhrdeutsch. Sie scheint gerne zu kochen, zumindest hat sie vor 15 Jahren ein Kochbuch veröffentlicht. Bekannt ist zudem der Name ihres Mannes Ulrich von Nathusius, mit dem sie seit fast 20 Jahren verheiratet und noch viel länger liiert ist. Sie und der Mediziner leben in der Nähe von Frankfurt. Kinder haben sie nicht, Skandale gibt es keine.
Ihre Karriere hatte allerdings mit einem Skandal begonnen, und zwar mit ihrer Rolle als Prostituierte und Domina in dem besagten Film „Die flambierte Frau“. 1983 wurde sie damit über Nacht zu einem internationalen Filmstar. Das war für sie nicht die reine Freude, wie sie einst in einem Interview verriet. Die plötzliche Popularität sei „ganz furchtbar, einfach schrecklich“ gewesen. Die Menschen hätten sich im Pulk auf sie gestürzt.
Geboren in Göttingen und dann in Bochum in einem Arzthaushalt aufgewachsen, hatte die 1,63 Meter große und zierliche Frau mit den auffallenden blauen Augen zunächst die „Schule des Theaters“ in Köln besucht. 1971 gab sie in Bielefeld ihr Bühnendebüt. Mittlerweile hat sie in mehr als hundert Filmen mitgespielt, darunter in dem Kassenschlager „Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ von 1997, oder auch dem letzten Film von Götz George, „Böse Wetter„, von 2016.
Immer wieder brillierte sie vor allem als erotische Frau, die kühl kalkulierte. Auch heute noch ist sie gut im Filmgeschäft dabei, zudem ist ihre Stimme auf den Hörbüchern der Bestsellerautorin Charlotte Link zu hören.[Sabine Maurer]
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