Nach Kritik an einem Meinungsbeitrag zur Twitter-Übernahme durch Elon Musk hat die ARD eine Textstelle geändert und den Begriff „Ratten“ gestrichen.
„Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen“, hieß es in einer nachträglich ergänzten Anmerkung der ARD zu dem „tagesschau.de“-Kommentar. In vielen Reaktionen bei Twitter wurde heftig kritisiert, dass in dem Text Menschen als Ratten bezeichnet worden seien.
In dem am Samstag veröffentlichten Meinungsartikel geht es um die erste Woche nach der Twitter-Übernahme durch Tech-Milliardär Musk – und auch darum, wie der Kurzbotschaftendienst mit extremistischen Inhalten umgeht. In einer ersten Version stand: „Musk hat auch angekündigt, dass Twitter zum ‚Marktplatz der Debatte‘ werden solle. Aber auf seinem ‚Marktplatz‘ sollen offenbar auch rassistische oder verschwörerische Ratten aus ihren Löchern kriechen dürfen. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn genau diese Ratten – um im Marktplatzbild zu bleiben – in ihre Löcher zurück geprügelt werden.“
„Ratten“-Kommentar der ARD sorgt für Kritik
Bei den Twitter-Trends in Deutschland rangierte das Schlagwort „Ratten“ am Sonntag unter den meistdiskutierten Themen. Teils wurde daran erinnert, dass es eine sprachliche Methode der Nationalsozialisten gewesen sei, politische Gegner zu entmenschlichen und so herabzuwürdigen.
In der überarbeiteten Fassung des „tagesschau.de“-Kommentars mit dem Titel „Sieben Tage der Zerstörung“ wurde der Begriff „Ratten“ entfernt. Nun lauten die betreffenden Sätze: „Aber auf seinem Platz soll offenbar auch Rassistisches oder Verschwörerisches Platz haben. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn das konsequent bekämpft wird.“
Die ARD betont grundsätzlich bei den auf „tagesschau.de“ veröffentlichten Kommentaren, dass diese die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wiedergeben und nicht die der Redaktion.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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