Egal ob es spontan war oder geplant, der Anruf von Papst Franziskus bei einer italienischen TV-Sendung sorgt für Aufmerksamkeit.
Das 83-jährige Kirchenoberhaupt hatte am Karfreitag nachmittags kurz vor seiner Messe im Petersdom mit der Moderatorin einer Live-Sendung des öffentlichen Fernsehens Rai1 telefoniert. „Sie haben meine Stimme erkannt …“, fragte der Papst am Anfang. Moderatorin Lorena Bianchetti bejahte. Sie stand im Studio, klatschte in die Hände und begrüßte Franziskus „von ganzem Herzen“. Der Sender nannte es einen Überraschungsanruf, der Vatikan veröffentlichte am Abend den Text der kurzen Unterhaltung.
Franziskus sagte, er denke in den Tagen um Ostern an die Opfer der Pandemie, unter denen viele Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger, Nonnen und Priester seien. „Ostern endet immer mit Auferstehung und Frieden, aber es ist kein Happy End“, sagte der Pontifex mit Blick auch auf die harten Tage der Corona-Krise. „Es ist wirklich ein Kompromiss, die Verpflichtung der Liebe, die einen diesen harten Weg gehen lässt, aber Er hat ihn schon vorher zurückgelegt, und das tröstet uns und gibt uns Kraft.“
Der als spontan bekannte Argentinier sorgte schon vor Jahren mit Telefonanrufen für Gesprächsstoff. So klingelte er mal bei kritischen Journalisten an oder bei einem jungen Briefschreiber. Er wurde damit als Vieltelefonierer und Selbstwähler bekannt. Nach dem Gespräch mit dem Sender beging Franziskus ohne Pilger die Riten zum Karfreitag im und vor dem Petersdom. Italien ist mit Tausenden von Toten besonders hart von der Virus-Welle betroffen.