Rubert Murdochs Medienimperium News Corp plant laut Medienberichten den Start einer eigenen Sportsender-Gruppe in den USA, welche sich offenbar als direkter Konkurrent zum Markführer ESPN in Position bringen will. ESPN ist momentan der größte Umsatzbringer für den Mutterkonzern Disney.
Das Bekanntwerden der News-Corp-Pläne hatte bereits Auswirkungen auf die Aktienwerte der Walt Disney Company. Wie der US-amerikanische Finanzsender Bloomberg am Mittwochabend (Ortszeit) berichtete, rutschten die Kurse nach Berichten über die Planspiele um 1,56 Prozent ab. Insidern zufolge will News Corp einen bereits bestehenden Sender wie Fuel TV oder den Speed Channel in das neue Format umwandeln, welches damit bereits Ende des Jahres auf Sendung gehen könnte. Der Vorsitzende von Fox Sport, David Hill, führt das Projekt an.
Zwar stehen Disneys ESPN bereits die Sportsender von CBS und NBC als direkte Konkurrenz gegenüber, doch eine Beteiligung durch Murdochs finanzstarken Sender Fox könnte eine weitaus höhere Bedrohung für Disneys Marktführerschaft bedeuten. ESPNs hochdotierte Lizenzen für die Übertragung wichtiger Football-, Baseball- und Basketball-Spiele sichern dem Sender konstant hohe Quoten.
Dadurch können Sportsender auch höhere Kooperationsgebühren von den Kabelanbietern wie Comcast und DirecTV verlangen. Mit momentan 5,06 US-Dollar (etwa 3,80 Euro) im Monat streicht ESPN pro Abonnent den höchsten Anteil aller Premium-Kabelsender von den Netzbetreibern ein.
News Corps neuer Sender wird zum Start wahrscheinlich substantiell von der Reichweite des Schwestersenders Fox profitieren. Neu erworbene Sportrechte würden zuerst auf Fox ausgewertet und dann an den noch namenlosen Ableger weitergereicht. Der etablierte Sender würde somit für den jungen Sportkanal ein Druckmittel darstellen. News Corp steht laut Medienberichten bereits in Verhandlungen mit diversen Sportorganisationen, um sich attraktive Übertragungsrechte zu sichern.
Insidern zufolge konnte das Medienunternehmen inzwischen bereits die Kooperation mit einige Kabel- und Satellitenabietern besiegeln. Dazu soll auch der führende Satellitenanbieter DirecTV zählen. Sprecher von Fox Sports und DirecTV wollten zu den Berichten zunächst keinen offiziellen Kommentar abgeben. [sv]
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