Der US-Medienexperte Richard Greenfield sieht die Einführung des Onlineformats Ultraviolet weiterhin kritisch. Um die neue Technik langfristig etablieren zu können, müssten Ultraviolet-Filme billiger werden und sogar noch vor dem jeweiligen Blu-ray-Release auf den Markt kommen.
Bislang wird der Großteil der Ultraviolet-Titel in Kombination mit physischen Medien angeboten. Für rund 15 bis 20 Dollar können US-amerikanische Kunden, die Filme wie „Green Lantern“ oder „Kill your Boss“ auf Blu-ray erworben haben, diese Streifen auch über das Internet auf ihre Smartphones oder Tablet-Computer streamen lassen.
Auf diese Weise werde sich das neue Onlineformat allerdings nicht durchsetzen können, warnte der US-amerikanische Marktanalyst Richard Greenfield am Dienstagmittag (Ortszeit) auf seinem Blog. Die schlechten Ergebnisse des US-amerikanischen Videomarkts im abgelaufenen Geschäftsjahr hätten gezeigt, dass Kunden oft nicht mehr bereit seien, den vollen Preis für einen herkömmlichen Videofilm zu zahlen.
Deshalb müssten die Studios nun weitere Anreize schaffen, um Käufern den Erwerb von Filmen auf Ultraviolet schmackhaft zu machen, hieß es. Ein wesentlicher Aspekt sei dabei der Preis: Onlinefilme müssten generell günstiger als Blu-rays oder DVDs werden, um Kunden zu interessieren. Greenfield selbst hält ein Entgelt in Höhe von 10 Dollar pro Film für angebracht.
Zudem sollten Studios Filme bereits zwei bis vier Wochen vor dem Blu-ray- und DVD-Release über die Cloud anbieten, um den Erwerb von digitalen Inhalten für Filmfans attraktiver zu machen, hieß es weiter.
Der Medienexperte Richard Greenfield ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber dem Onlineformat Ultraviolet. Zuletzt stellte er die Preisgestaltung der Studios in Frage, nachdem der Blockbuster „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ auf Youtube für 99 Cent angeboten wurde. Solche Billigpreise seien gefährlich für die Etablierung von Ultraviolet (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Die sechs großen Hollwood-Filmstudios hatten im Januar des vergangenen Jahres das Onlineformat Ultraviolet zur digitalen Filmdistribution vorgestellt. Das System ermöglicht es, Filmdateien auf verschiedenen Plattformen wie Fernsehern, PCs Spielekonsolen, Tablet-PCs und Smartphones wiederzugeben. Seit Kurzem ist Ultraviolet auch in Europa gestartet. Deutsche Filmfans müssen sich noch etwa ein Jahr gedulden. [dm]
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