Die Naturdokumentation „Unsere Erde“ hat in den Lichtspielhäusern und im Heimkino für hohe Einnahmen gesorgt. Jetzt streiten sich die Verantwortlichen um die Beute.
Die Produzenten der BBC sowie das Berliner Medienunternehmen Greenlight Media hätten zu Beginn des Jahres Klage gegen Vertriebspartner Universum Film eingereicht, wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Wochenende berichtete. Universum soll insgesamt 6,3 Millionen Euro von den bisherigen Erlösen zahlen, weil es „desaströses Marketing“ betrieben habe, so die klagenden Parteien. Auch die Verteilung der Umsätze soll zwischen den Partnern künftig neu strukturiert werden. Am Freitag (15. Juli) begann der Prozess am Landgericht München.
Universum sei dem Bericht zufolge im Jahr 2007 damit beauftragt worden, hierzulande Einnahmen in Höhe von „mindestens 1,4 Millionen Euro“ mit dem Streifen zu erzielen. Dafür sollte das Münchner Unternehmen zwischen 50 und 85 Prozent der Gesamterlöse bekommen, hieß es. Für die Marketingkampagne sei ein Betrag von 800 000 Euro vereinbart worden.
„Unsere Erde“ kam hierzulande im Februar 2008 in die Kinos und spielte rund 22 Millionen Euro ein. Der Verkauf von Blu-rays und DVDs hätte für weitere Millionenumsätze gesorgt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, habe sich der vorsitzende Richter Martin Scholz deshalb „erstaunt“ über die angeblich schlechte Marketingleistung von Universum geäußert. Da die drei Unternehmen auch weiterhin zusammenarbeiten wollen, habe er sie „zur allseitigen Gesichtswahrung“ aufgerufen.
Das Urteil ist für den 11. November angekündigt.
In „Unsere Erde“ zeigen die beiden britischen Filmemacher Alastair Fothergill und Mark Linfield beeindruckende Aufnahmen aus der Tier- und Pflanzenwelt. Seit dem 6. Oktober 2008 ist der Titel in HD-Qualität auf Blu-ray erhältlich. Die Scheibe enthält umfangreiches Bonusmaterial wie ein Making-Of, Audiokommentare und Interviews mit den Filmemachern.
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