Warner Bros. hat im Februar die „Rocky: The Knockout Collection“ mit den ersten vier Rocky-Filmen veröffentlicht, doch deutsche Kunden erhalten keine Korrektur der fehlerhaften Discs.
Warner Bros. hat am 23. Februar die „Rocky: The Knockout Collection“ veröffentlicht. Die Filmsammlung enthält die ersten vier „Rocky“-Filme mit Silvester Stallone auf vier UHD-Scheiben. Die besagten „Rocky“-Filme gibt es dabei auch als Blu-ray-Version. Ebenfalls im Paket enthalten ist „Rocky vs. Drago – Ultimate Director’s Cut“, welchen es ausschließlich auf 4K-UHD und nur in englischer Sprache gibt.
So weit so gut, doch die UHD-Scheiben stellten sich als defekt heraus. Die deutschen Tonspuren der vier UHD-Blu-rays wurden scheinbar fehlerhaft gemastert, was in Folge zu einer Misslage der Tonhöhen führte. Das eigentliche Problem an der ganzen Aktion: US-Kunden erhalten aufgrund eines ebenfalls mangelhaften Original-Tons als Wiedergutmachung korrigierte Fassungen der fehlerhaften Discs. Deutsche Kunden schauen allerdings in die Röhre. Warum?
Was sagt Warner Bros. dazu?
Die offizielle Begründung seitens Warner Bros., warum es für die deutsche Version der „Rocky: The Knockout Collection“ keine korrigierte Fassung geben wird, lautet wie folgt: Die deutschen Original-Tonspuren seien angeblich nicht mehr verfügbar gewesen und eine künstliche Nachbearbeitung des neuen Masters hätte keine qualitative Verbesserung, sondern einen blechernen Klang zur Folge gehabt. Von einer korrigierten Fassung für die deutsche Version wurde also abgesehen, da man die Qualitätsstandards nicht erfüllen könne.
Zudem wolle Warner Bros. „Rocky V“ und „Rocky VI“ überhaupt nicht mehr für den deutschen Markt herausbringen. Die angelieferten Master würden ebenfalls nicht die nötigen Qualitätsstandards garantieren. Der einzige Lösungsvorschlag seitens Warner für deutsche Kunden ist nun eine Geld-Zurück-Aktion, die mit entsprechendem Kaufbeleg beim Verkäufer noch bis zum 31. Dezember 2024 eingelöst werden könne.
Das Debakel um die „Rocky: The Knockout Collection“ hinterlässt offene Fragen
Viele deutsche Kunden sind allein schon wegen der fehlerhaften Veröffentlichung verärgert. Die oben zusammengefasste Begründung seitens Warner für das Ausbleiben einer korrigierten Version verstärkt diesen Groll noch. Es bleiben dabei tatsächlich viele Fragen offen. Dass die Original-Tonaufnahmen der deutschen Synchronfassung nicht mehr zur Verfügung stehen sollen, ist zwar durchaus vorstellbar. Trotzdem wirkt die Entscheidung, gar keine korrigierte Fassung zu liefern, enttäuschend. Und die Begründung, man könne die Qualitätsstandards nicht erfüllen, erscheint halbherzig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass „Rocky V“ und „Rocky VI“ überhaupt nicht mehr zur Veröffentlichung kommen, wo doch „Rocky VI“ aus dem 2006 noch gar nicht mal so alt ist.
Keine Kaufempfehlung
Insgesamt bleibt der Eindruck, dass der deutsche Markt für Warner keine entscheidende Bedeutung zu haben scheint und dementsprechend wenig Anstrengungen bestehen, weiter an einer Lösung für die Fehler der deutschen Tonspuren der „Rocky: The Knockout Collection“ zu arbeiten. Hier wären mehr Informationen und Details zu den Herausforderungen des technischen Restaurationsprozesses wünschenswert.
Besonders sauer schlägt hierbei auf, dass US-Kunden eine korrigierte Fassung der fehlerhaften Originaltonspuren erhalten, was nochmal die unterschiedliche Gewichtung des US- und des deutschen Marktes seitens Warner zu bestätigen scheint. Und dass „Rocky V“ und „Rocky VI“ (alias „Rocky Balboa“) aus dem Jahre 2006 komplett als neue Veröffentlichung aufgegeben wurden, ist wenig bis gar nicht nachvollziehbar, vor allem weil auch hier ein eklatanter Mangel an Informationen vorherrscht, wie genau es zu diesen Entscheidungen kam und wie zwingend diese wirklich waren.
Da die „Rocky: The Knockout Collection“ nach wie vor in Deutschland, beispielsweise bei Amazon, erhältlich ist, kann unter den aktuellen Umständen von einem Kauf nur abgebraten werden.
Bildquelle:
- Warnerbros: © Warner Bros.
- Rocky: Netflix