Die größte US-amerikanische Verleihautomatenkette Redbox riskiert einen Streit mit Warner Bros: Weil das Filmstudio seine Streifen erst zwei Monate nach Verkaufsstart in den Verleih bringt, ist die Kette nun auf der Suche nach „alternativen Bezugsquellen“ für die Warner-Streifen.
Der Liefervertrag von Blu-rays und DVDs zwischen Warner und Redbox war laut US-Medienberichten zum Dienstag (31. Januar) ausgelaufen. Das Filmstudio habe die Vereinbarung nicht verlängert, weil Redbox das Minusfenster von 56 Tagen nicht akzeptiert habe, hieß es. Die Verleihkette zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt, denn in einem öffentlichen Schreiben teilte das Unternehmen kurz darauf mit, dass man seine Kunden auch weiterhin mit Filmen aller Studios versorgen werde.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten arbeite man daran, Warner-Streifen über „alternative Quellen“ zu beziehen, hieß es. Nähere Angaben machte der Verleihanbieter nicht. Redbox betonte allerdings, dass man noch immer bestehende Verträge mit allen anderen Studios habe.
Warner hatte in den USA bereits im vergangenen Jahr ein Minusfenster von 28 Tagen im Verleih eingeführt. Um den tatsächlichen Besitz von Filmen für Heimkinofans aber „wertvoller und attraktiver zu gestalten“, will das Studio seine Filme ab Februar erst zwei Monate nach dem Verkaufsstart an Videotheken ausliefern (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Ähnliche Vertriebsstragegien gibt es auch hierzulande. Um „neue Möglichkeiten zu finden“, bringt 20th Century Fox Home Entertainment zahlreiche seiner Titel verspätet in den Verleih. Zahlreiche Videothekenbesitzer hatten, ähnlich wie Blockbuster, Videotitel zum Releasetermin gekauft. Fox reagierte darauf mit Abmahnungen. [dm]
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