Immer mehr Blu-ray 3-D Titel werden ausschließlich in Kombination mit Hardwareprodukten zum Kauf angeboten. Wie Marktforscher nun mitteilten, kann diese Strategie geschäftsschädigend sein.
Bis zum Ende dieses Jahres werden hierzulande insgesamt 25 Filme auf Blu-ray 3-D veröffentlicht. Wie von den Studios angekündigt, werden 16 davon nur beim Kauf eines Fernsehers, Blu-ray Players oder Brillen-Sets eines bestimmten Herstellers erhältlich sein. Wie das britische Marktforschungsunternehmen Screen Digest am Donnerstag mitteilte, gehe man davon aus, dass die Exklusivvermarktung der Blu-ray 3-D Discs Kunden in ihrer Auswahl an Inhalten begrenzt und somit verhindert, die neue Technologie im Konsumentenalltag zu etablieren.
Das Paradox: Laut Screen Digest setzen Studios auf die Paket-Deals aufgrund der finanziellen Sicherheit. Man wolle die Zahl der Endgeräte erhöhen, um somit höhere Umsatzzahlen zu ermöglichen. Die britischen Marktforscher gehen allerdings davon aus, dass Konsumenten nicht in neue Abspielgeräte investieren werden, weil es an entsprechenden Inhalten fehlt. Wie Screen Digest herausfand, seien Konsumenten tatsächlich dazu bereit, für die neue Technologie Geld auszugeben. Studios würden durch die Veröffentlichung von 3-D-Titeln rund 19 Prozent höhere Einnahmen erzielen, hieß es.
Screen Digest warnte weiterhin davor, dass durch eine solch falsche Herangehensweise auch die Etablierung der herkömmlichen Blu-ray Disc gefährdet werden könne. Noch steht das HD-Format im finanziellen Schatten der DVD. Nur etwa jeder zehnte Film wird derzeit auf einer Blu-ray Disc gekauft. „Eine schnelle Aufnahme von 3D-BDs würde dem Format, dessen Umsätze bisher hinter den vor der Rezession prognostizierten Zahlen zurückgeblieben sind, den ersehnten Schwung verschaffen“, sagte Helen Davis Jayalath, Leiterin der Video-Abteilung von Screen Digest. [dm]
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