In „Wunder des Waldes“ taucht der Zuschauer ein in die ganz eigene Atmosphäre der Wälder Finnlands mit der teilweise märchenhaften Flora und Fauna, von der zahlreiche Sagen und Legenden des Landes eine ganz eigene Geschichte erzählen. Somit ist diese Dokumentation ein Blick in die vielfältige Welt eines Waldes, zeigt aber auch gleichzeitig viele Einblicke in die Mythologie Finnlands, die eng mit der Natur verbunden ist.
Damit hebt sich diese Dokumentation deutlich von anderen ihrer Art ab und schaut aus einem innovativen Blickwinkel heraus auf neue und altbekannte Tierarten. Die Regisseure bemühten sich dabei deutlich um einen möglichst abwechslungsreichen Blick in die natürlichen Abläufe des Waldes, indem jede der vier Jahreszeiten über mehrere Drehjahre eingefangen worden ist und auch Einschnitte in den natürlichen Rhythmus, wie etwa zerstörerische Stürme, mit einbezogen worden sind.
Durch die starke Betonung der mythologischen Geschichte der jeweiligen Tier- oder Pflanzenart lernt man, was es mit den Kobolden aus den finnischen Legenden auf sich hat und was die mit den Ameisen zu tun haben, oder warum der Bär als ein übernatürliches Wesen galt.
Acht Jahre lang dauerten die Dreharbeiten, was dafür sorgte, dass man nun einen umfangreichen Einblick in die jeweilige Jahreszeit bekommt und der Wald in all seinen Facetten gezeigt werden kann. Besonders die verschiedensten Vogelarten, von denen viele typische Vertreter der Region zu sehen sind, liegen im Mittelpunkt des Interesses, aber auch andere markante, tierische Gesichter der finnischen Wälder finden ihre Erwähnung, sodass dem Zuschauer ein umfassender Rundumblick geboten wird.
Neuer Blickwinkel auf Wälder Finnlands
Die beiden inszenierten Erzähler – ein Vater, der mit seinem Sohn einen Waldausflug macht – besprechen jedes Thema mit viel Engagement und ohne laufgesetzt zu wirken. Oft nehmen sich beide auch zurück, sodass nur die Geräuschkulisse zusammen mit den schön ausgewählten Bildern auf den Betrachter wirken kann. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass sich die betreffenden Szenen dabei etwas hinziehen und das Tempo sich allzu sehr verlangsamt.
Insgesamt ist den Regisseuren die Darstellung dennoch sehr abwechslungsreich und gelungen, die vor allem auch für den Erhalt jener Gebiete unserer Erde sensibilisieren und diesen Film nicht umsonst zur erfolgreichsten Doku Finnlands gemacht haben. Wirkt der Wald zunächst nicht gerade wie das spannendste Thema für eine Dokumentation, da sonst eher exotischere Schauplätze im Mittelpunkt stehen, so ist „Wunder des Waldes“ durch die vielen kleinen Anekdoten aus der finnischen Sagenwelt umso mehr ein unterhaltsamer, visueller Spaziergang, bei dem für viele Aspekte dieser Umgebung die Augen geöffnet werden.
Naturaufnahmen in echtem 3D
Die Bilder erstrahlen dabei in natürlichen Farben, sind aber hin und wieder etwas verschwommen, was Details und Konturen angeht. Zudem ruckelt das Bild teilweise bei weitläufigen Bewegungen der Kamera ein wenig.
Der Ton bietet einen ansprechenden Soundtrack und eine klare Synchronisation, die Räumlichkeit glänzt besonders durch die gute Signalortung. Die urtümliche Atmosphäre wird durch die Produktion in echtem 3D noch authentischer. Dabei zeigt sich eine Tiefenwirkung sehr deutlich über den ganzen Film hinweg, auch wenn dreidimensionale Details etwas spärlich ausgefallen sind.Die Wertung
FILMINHALT: 7 von 10
TECHNIK: 8 von 10
BILDQUALITÄT: 7 von 10
TONQUALITÄT: 9 von 10
Kurzfazit: Märchenhafter und facettenreicher Einblick in Finnlands Wälder und die dazugehörigen Legenden in schönen, detaillierten Aufnahmen und ansprechenden Bildern…
BONUSMATERIAL: 2,5 von 10
Infos zur Blu-ray
Genre: Dokumentation | Originaltitel: Metsän Tarina | Land/Jahr: FL 2012 | Vertrieb: Sunfilm | Bild: MPEG-4, 2.35:1 | Ton: DTS-HD MA 7.1 | Regie: Kim Saarniluoto, Ville Suhonen | Sprecher: Turkka Mastomäki, Christian Ruotanen | Laufzeit: 75 min | Wendecover: k.A. | Anzahl Discs: 1 | FSK: ab 0 Jahre | Start: 06. Februar 2014
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[Susanne Richter]
Bildquelle:
- Inhalte_Blu-ray_Artikelbild: © Auerbach Verlag