Wie so ziemlich jede Mutter möchte die Kellnerin Jamie (Maggie Gyllenhaal) ihrer Tochter Malia (Emily Alyn Lind) ein gutes Leben ermöglichen, doch die einfachen Verhältnisse aus denen sie stammt, machen es ihr nicht gerade einfach. Jamie hofft deshalb, dass Malia es mit der richtigen Schulbildung einmal besser haben wird, als sie selbst, doch die Zustände an der Schule ihrer Tochter werden zunehmend schlechter.
Die engagierte Mutter sucht deshalb die Hilfe der Lehrerin Nona (Viola Davis) und nimmt gemeinsam mit ihr den Kampf gegen die undurchschaubare Bürokratie und die festgefahrenen Denkweisen des scheinbar übermächtigen Schulsystems auf, um die Bildung und Zukunft der Kinder zu verbessern.
Eine so brisante Problematik wie das mangelhafte Bildungssystemerfordert bei der filmischen Bearbeitung reichlich Fingerspitzengefühlund ein gewisses Maß an Tiefgang und Reflexion. Daniel Barnz schafft esleider nicht, dieser Komplexität gerecht zu werden. Viel zu schwarz-weiß teilt er seine Figuren und Parteien in Gut und Böse und bietet Lösungen an, die zwar einfach klingen, in der Realität aber schlichtweg unpraktikabel sind. Was dem Film an Realismus fehlt, macht er auf der anderen Seite mit Emotionalität wett.
Vor allem die Oscar-nominierte Viola Davis bringt mit ihrer stillen aber zutiefst ehrlichen Darstellung der mutigen Lehrerin Nona viel Herz und Seele in die Handlung. Die zwar bezaubernde aber stets etwas übereifrige Maggie Gyllenhaal kann da leider nicht mithalten, sorgt aber für reichlich Unterhaltungswert. Optisch trüben eine wiederkehrende Bildkörnung und ein damit verbundener Grauschleier, sowie die dunklen, beinahe trist erscheinenden Farben das Filmvergnügen. Die Schärfe hingegen kann durchweg überzeugen.
Der stimmungsvolle Soundtrack unterstützt atmosphärisch die emotionale Wirkung des Feel-Good-Films und auch die Qualität des Tons kann sich hören lassen. Dank der guten räumlichen Inszenierung von Alltagsgeräuschen und Dialogen, bekommt der Zuschauer zudem ein Gefühl des Dabeiseins. Lediglich am Bass und an einer abwechslungsreichen Klangdynamik mangelt es der Tonspur durchgehend.
Das US-Drama um die soziale Benachteiligung an Schulen kann man beim Online-Händler Amazon für derzeit 16,99 Euro vorbestellen.
Die Wertung
FILMINHALT: 6 von 10
TECHNIK: 7 von 10
BILDQUALITÄT: 6,5 von 10
TONQUALITÄT: 7,5 von 10
Kurzfazit: „Um Klassen besser“ ist ein emotionales Gesellschafts-Märchen, verfügt aber nicht über die Tiefe, die für die komplexe Thematik angebracht wäre.
BONUSMATERIAL: 2,5 von 10
Infos zur Blu-ray
Genre: Drama | Originaltitel: Won’t Back Down | Land/Jahr: US/2012 | Vertrieb: Polyband | Bild: MPEG-4, 2.35:1 | Ton: DTS-HD MA 5.1| Regie: Daniel Barnz | Darsteller: Viola Davis, Maggie Gyllenhaal, Holly Hunter| Laufzeit: 121min | Wendecover: nein | Anzahl Discs: 1 | FSK: ab 0 Jahre | Start: 26. Juli 2013
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[Nele Reiber]
Bildquelle:
- Inhalte_Blu-ray_Artikelbild: © Auerbach Verlag