Als die beiden Filmemacher zuletzt gemeinsame Sache machten, entstanden dabei nämlich Kult-Serien wie „Firefly“ oder „Buffy“. Was lässt sich also erwarten, wenn zwei Koryphäen des unterhaltsamen und schwarzhumorigen Monster-Fantasy-Kinos zusammen einen Film aushecken? Die Antwort darauf nennt sich „The Cabin In The Woods“, ein Horror-Film der ebenso erwartungsgemäß einzigartig ist, wie er alle Erwartungen an einen Horrorfilm mühelos sprengt. Obwohl kein Grundkonzept des klassischen Horrorfilms in „The Cabin In The Woods“ fehlt, wird dem Zuschauer von Anfang an ebenso klar vermittelt, dass er alles andere, als einen „normalen“ Vertreter seines Genres vor sich hat. Um Spoiler zu vermeiden, sei an dieser Stelle einmal nur der klassische Kern des Plots beschrieben:
Um sich eine entspannte Auszeit zu gönnen, fahren fünf Studenten in einen Wald, fernab jeglicher Zivilisation und beziehen dort eine kleine Hütte. Trotz ruhiger Idylle hat das urige Häuschen etwas unheimliches an sich. Neben versteckten einseitigen Spiegeln entdecken die fünf Freunde auch einen verborgenen Keller, in dem einige merkwürdige Gegenstände lagern. Darunter befindet sich auch das Tagebuch eines Mädchens, das von blutigen und beunruhigenden Vorkommnissen berichtet. Nach diesem beängstigenden Fund kommt das Unheil jedoch erst richtig in Fahrt und aus dem Traum von entspannter Idylle wird ein alptraumhafter Überlebenskampf, bei dem sich nach und nach herausstellt, das nichts in der Waldhütte so ist, wie es scheint.
Während der Zuschauer bereits zu Beginn einen Einblick hinter die Kulisse dieses Horror-Szenarios werfen darf und trotzdem bis zum Ende des Filmes nicht genau weiß, was es eigentlich mit alledem auf sich hat, dämmert den Protagonisten erst nach und nach, dass sie Teil eines perfiden Spiels sind, dass auf absurde Art sogar einen nachvollziehbaren Zweck verfolgt.
Obwohl „The Cabin In The Woods“ dabei eine bunte Mischung aus intelligentem Horror, Thriller, Fantasy und tiefschwarzer Komödie ist, ergibt sich zu keiner Zeit der Eindruck von Willkür oder Chaos.
Jeder Twist und jede unvorhergesehene Entwicklung hat ihre Daseinsberechtigung und trägt zur packenden und unterhaltenden Wirkung des Films bei. Neben zahlreichen Wendungen sind dabei auch scharfe Kontraste, Satire und Trivia oft verwendete Stilmittel. Besonders beim furiosen Finale warten Goddard und Whedon noch einmal mit allem auf, was das Monster-Horror-Genre zu bieten hat.
Das bei einem solchen Film natürlich die typisch düstere Optik nicht fehlen darf, versteht sich von selbst. Dafür sorgen ein hoher Kontrast und etwas entsättigt wirkende Farben. Dass die Bildschärfe angesichts leichter Bildkörnung hin und wieder schwankt, scheint jedoch weniger kalkuliert zu sein. Eindrucksvoller und stimmiger gestaltet sich da der Sound. Mit einer involvierenden räumlichen Inszenierung, reichlich klanglichem und effektvollen Kontrast, einem treffenden Soundtrack, bietet der Ton nicht viel Möglichkeit zur Kritik. Die Wertung
FILMINHALT: 9 von 10
TECHNIK: 7,5 von 10
BILDQUALITÄT: 7 von 10
TONQUALITÄT: 8,5 von 10
Kurzfazit: „The Cabin In The Woods“ erfüllt und übertrifft jegliche Erwartungen an einen Horror-Film. Ein Must-See, nicht nur für Fans des Horror- oder Fantasy-Genres.
BONUSMATERIAL: 6,5 von 10
Infos zur Blu-ray
Genre: Thriller, Horror | Originaltitel: The Cabin In The Woods | Land/Jahr: US/2012 | Vertrieb: Universum Film | Bild: MPEG-4, 2.40:1 | Ton: DTS-HD MA 5.1 | Regie: Drew Goddard | Darsteller: Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison | Laufzeit: 95 Min. | Wendecover: ja | Anzahl Discs: 1 | FSK: ab 16 Jahre | Start: 01. Februar 2013
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[Nele Reiber]
Bildquelle:
- Inhalte_Blu-ray_Artikelbild: © Auerbach Verlag
