Nach einer jahrelangen Talfahrt machte sich die US-Videobranche wegen besserer Zahlen zuletzt wieder Hoffnung auf baldige Umsatzsprünge. Der Marktbeobachter Michael Nathanson kommt in einer aktuellen Prognose aber zu einem eher enttäuschenden Ergebnis: Der Negativtrend könnte sich langfristig fortsetzen.
Die Videoumsätze würden in den kommenden drei Jahren um jeweils 5,4 Prozent fallen, schrieb der Wirtschaftsexperte am Freitagabend (Ortszeit) in einer Presseaussendung. Damit enttäuschte Nathanson zahlreiche Anbieter, die zuletzt noch auf ein baldiges Ende der jahrelangen Talfahrt des US-Videomarkts spekulierten.
Im abgelaufenen Jahr waren die Einnahmen der Branche um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Die Studios hofften auf eine Kehrtwende, denn seit 2004, als man mit dem Verkauf von Film- und Serieninhalten noch 17,05 Milliarden Dollar verdiente, gingen die Erlöse kontinuierlich um rund fünf Prozent zurück.
Der Verlustrückgang sei nur oberflächlich betrachtet als positives Zeichen zu werten, so der Analyst. Bei einer detailierten Analyse zahlreicher Wirtschaftsfaktoren sei er zu dem Schluss gekommen, dass sich die Marktsituation auch in den kommenden Jahren nicht signifikant verbessern werde. Vor allem Blu-rays und digitale Inhalte wie VoD- oder Streamingangebote hätten im vergangenen Jahr stark zugelegt, hieß es weiter. Das zunehmende Wegbrechen der DVD-Sparte, mit der noch immer der Großteil der Einnahmen erwirtschaftet wird, werde den Markt aber nachhaltig belasten, hieß es weiter.
Die Marktforscher von IHS hatten zuletzt ähnlich schlechte Prognosen für die Zukunft des US-amerikanischen Videomarkts geliefert, sahen aber eine mögliche Rettung in dem neuen Digitalformat Ultraviolet. Auf der CES wurden vor zwei Tagen erstmals Zahlen über die Etablierung der neuen Technologie vorgestellt: Dem Industrieverband DECE zufolge gibt es in den USA bereits über eine Million Ultraviolet-Nutzer (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dm]
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