Das Geschäft mit DVDs und Blu-ray Discs in Deutschland läuft auf Hochtouren. Vor allem die Blu-ray Discs holen rasant auf. Allein in Jahresfrist stieg der Absatz um 127 Prozent.
Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Montag mitteilte, wurde das Vorjahresergebnis von 69,4 Millionen Stück mit 76,7 Millionen Stück um elf Prozent übertroffen. Bei DVDs wurden drei Prozent mehr, bei Blu-ray Discs 127 Prozent mehr verkauft. Der Anstieg von Electronic-Sell-Through-Abrufe (EST) stieg um 419 Prozent. Obwohl die Preise insgesamt gesunken sind, konnten die deutschen Videoprogrammanbieter das Ergebnis des gleichen Vorjahreszeitraums (835 Mio. Euro in 2009) mit einem Umsatz in Höhe von 888 Millionen Euro um sechs Prozent übertreffen. Vor allem die Blu-rays liefen gut.
Trotz des Wachstums bei den Blu-ray Discs ist erst jede zehnte verkaufte Scheibe eine blaue. Da diese Tonträger aber teurer sind als DVD ist ihr Umsatz auch höher. Jeder siebte Umsatzeuro (13,2%) kommt aus dem Verkauf mit den blauen Scheiben. „Die Prognose, dass der Blu-ray-Jahresabsatz 2010 erstmals die zweistellige Millionenmarke übersteigt, wird sich erfüllen“, glaubt Oliver Trettin, Stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbandes Audiovisueelle Medien e.V. So gingen mit Ablauf des dritten Quartals 2010 bereits 7,3 Millionen Blu-rays über die deutschen Ladentische.
Der Umsatz mit den „blauen“ Scheiben hat sich mit 117 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (3. Quartal 2009: 65 Mio. Euro) fast verdoppelt, trotz deutlich gesunkener Durchschnittspreise um fast 20 Prozent auf derzeit 16,05 Euro (2009: 20,17 Euro).
Im Verleihgeschäft boomt der Umsatz bei Geschäften im Internet. Bei 4,4 Millionen Transaktionen (Vorjahreszeitraum: 2,5 Mio.) mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 15 Millionen Euro wird mittlerweile fast jeder zwölfte Umsatzeuro übers Internet verdient. Mit einer digitalen Durchschnittsleihgebühr in Höhe von 3,53 Euro können im Vergleich zur Vermietung physischer Bildtonträger (2,39 Euro) sogar knapp 48 Prozent höhere Leihgebühren erzielt werden. Der Umsatz aus der Vermietung physischer Bildtonträger (in der herkömmlichen Videothek, an einem Automaten oder per Postzustellung) ist dagegen von 182 Mio. Euro aus den ersten neun Monaten 2009 um weiterevier Prozent auf 174 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2010 gesunken.
Das Siegertreppchen der DVD-Verkaufscharts nach den ersten drei Quartalen 2010 besetzt James Camerons Fantasyepos „Avatar – Aufbruch nach Pandora“, das seinen Kinoerfolg nun im Home-Entertainment-Segment fortsetzt. Auf dem zweiten Rang hat sich der zweite Teil der „Twilight“-Saga „New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde“ platziert, gefolgt von Roland Emmerichs Weltuntergangsszenario „2012“ auf dem dritten Rang. Als Blu-ray Disc werden diese Top-3-Chartpositionen von „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ an eins sowie „2012“ an zweiter Position und „Sherlock Holmes“ an dritter Stelle eingenommen. Die gemeinsamen DVD- und Blu-ray-Verleihcharts der deutschen Videotheken führt „2012“ an. Auf Platz zwei liegt „Avatar“, Bronze geht an Guy Ritchies Version von „Sherlock Holmes“.
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