4K Filme im Test: „True Lies“ mit Arnold Schwarzenegger

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"True Lies" mit Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis
©Leonine

Lange haben Action- und Schwarzenegger-Fans auf eine 4K-Veröffentlichung des 1994er Klassikers „True Lies“ gewartet. Im Jahr 2024 wurde dieser Wunsch nun erhört.

Lange hat es gedauert, aber die Fan-Rufe wurde erhört. Seit dem 26. April 2024 ist die 1994er Action-Komödie „True Lies – Wahre Lügen“ von Regisseur James Cameron und mit Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis in den Hauptrollen als 4K-UHD-Blu-ray erhältlich. Hat sich das lange Warten gelohnt? Unser ausführlicher Test schaut ganz genau hin.

Es stehen darüber hinaus noch Tests weiterer 4K-Filme bei DIGITAL FERNSEHEN bereit: Zum Beispiel zu Dune Part Two, zur Star-Wars-Serie The Mandalorian oder Klassikern wie Titanic und Spiel mir das Lied vom Tod. Wer sich für einen genaueren Blick auf die 4K-Versionen von Die nackte KanoneUnd täglich grüßt das Murmeltier oder James Camerons Avatar-Filme interessiert, wird bei DIGITAL FERNSEHEN ebenfalls fündig.

„True Lies“ jetzt endlich als 4K-UHD-Blu-ray

"True Lies" von 1994
©Leonine – „True Lies“ bietet überzogene Knaller-Action-Szenen in bester 1990er-Manier

James Camerons Variation von Claude Zidis „Der Joker und der Jackpot“ (1991) ist allein durch die grandiose Besetzung mit Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis kantiger als das Vorbild. Aufgrund seiner gelungenen Mischung aus überspitzter Action, meisterlich eingestreutem, auflockerndem Humor und Beziehungsdrama genießt „True Lies“ nicht nur bei James-Cameron-Fans hohes Ansehen.

Hier fragt niemand, ob es moralisch vertretbar ist, dass Arnold Schwarzeneggers Agenten-Charakter den Bodycount fremdländischer Terroristen in die Höhe treibt, als gäbe es kein Morgen mehr. Was wirklich interessiert, ist doch, wie es das charmante Paar entgegen allen Widrigkeiten schafft, die angestaubte Ehe mit neuen Impulsen zu würzen, indem es dem Alltag deutlich mehr Spannung abgewinnt. Die legendäre Striptease-Sequenz sorgt nach wie vor für große Lacher und Schamesröte. Und auch James Arnold als gute Seele des Geheimdienstes hat einen festen Platz im Fan-Herzen. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an die Technik der physischen Veröffentlichung.

Lachendes & weinendes Auge

4K UltraHD; Fernseher, Frau; © Daniel Krasoń - stock.adobe.com
© Daniel Krasoń – stock.adobe.com

„True Lies“ gehört zu den unendlich lang herbeigesehnten HD-Veröffentlichungen, die man innerlich bereits abgeschrieben hat, weil es Cameron nie gelang, etwas abzusegnen. Doch kann man wirklich glauben, dass einer der erfolgreichsten Regie-Veteranen Hollywoods Zeit dafür hat, die neu angefertigten Home-Entertainment-Master seiner wichtigsten Filme zu überwachen? Schließlich ist er dafür bekannt, zwischen seinen Projekten sprichwörtlich abzutauchen.

Sollten Sie bereits andere Reviews zur „True Lies“-UHD-Veröffentlichung gelesen haben, werden Sie gleich mehrmals über den Begriff „wächsern“ gestoßen sein, der mit der Rauschreduktion, Nachschärfung bzw. KI-gestützter Nachbearbeitung des Bildes zu tun hat. All dies stimmt. Szenen wie ab der 42. Minute gehen mit ihrer Weichzeichnung und Nachschärfung in Richtung „A Scanner Darkly“ (2006) von Richard Linklater.

Mangelhaft, aber alternativlos

"True Lies" Packshot 4K-UHD-Blu-ray
©Leonine

„True Lies“ wirkt zwar nicht ganz so künstlich wie es beispielsweise noch bei der UHD-Version von „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ der Fall war. Doch die permanent zu glatte, detaillose Haut und zu stark abgegrenzten Augen erscheinen wie durch einen Deaging-Filter gejagte Smartphone-Fotos. Das beeinträchtigt das Seherlebnis leider ziemlich stark. Man kann nur mutmaßen, weshalb hier scheinbar nicht der Schritt gegangen wurde, noch einmal einen neuen Scan samt Postproduktion (Schnitt, Farbkorrektur, Restauration) anzufertigen und stattdessen einen alternativen, möglicherweise schnelleren und höchstwahrscheinlich kostengünstigeren Überarbeitungsprozess zu bevorzugen.

Wer sich die Blu-ray anschaut, kann den gut sichtbaren Wachseffekt noch weniger ignorieren als das Publikum der UHD-Variante. Der Dolby-Vision-Kontrast verhilft dem geglätteten Bild, zumindest deutlichere Schattierungen hervorzurufen. Außerdem lässt sich minimales Rauschen feststellen. Der DTS-HD-HR-5.1-Sound glänzt mit einer krassen 3D-Umgebung sowie einer Signalortung, die ein realistisches Gefühl davon vermittelt, wo im Raum sich gerade sich z. B. ein senkrecht startender Harrier-Jet befindet.

Fazit: Im Gegensatz zu gängigen, sehr guten 4K-Restaurationen verliert das geglättete „True Lies“ deutlich an visueller Attraktivität. So richtig genießen lässt sich die UHD-Scheibe nicht. Andererseits ist diese Edition derzeit alternativlos.

Text: Falko Theuner / Redaktion: Felix Ritter

Bildquelle:

  • 4k_UltraHD: © Daniel Krasoń - stock.adobe.com
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