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Der spanischen LALIGA ist laut eigenen Angaben ein Schlag gegen illegales Sport-Streaming gelungen. Zahlreiche IP-Adressen seien gesperrt worden.
Seit Jahren ist illegales Streaming von Sportevents, vor allem Fußball, ein Problem für Rechteinhaber. Fast jedes Top-Spiel wird zigfach illegal im Netz gestreamt.
Auch wenn es ein Kampf gegen Windmühlen ist, vermeldet LALIGA (das spanische Pendant zur deutschen Bundesliga) laut eigenen Angaben einen Schlag gegen solche Plattformen. So habe man erfolgreich die Sperrung von IP-Adressen durch Internetdienstanbieter erwirkt. Diese Sperren wurden auf Anfrage von LALIGA organisiert, um den illegalen Zugriff auf die Fußball-Inhalte zu bekämpfen.
Ein Spezialistenteam habe die Operation während der Liga-Spiele am vergangenen Samstag durchgeführt. So wurden die Übertragungen der Spiele auf illegalen Plattformen wie Dazcfutbolios abgebrochen, bei Zuschauern blieb fortan der Bildschirm schwarz.
Vorwürfe gegen US-Unternehmen Cloudflare
Der Vorwurf der spanischen Liga, die zugleich auch Inhaberin der Sportrechte ist, richtet sich gegen das US-Unternehmen Cloudflare, das es ermöglicht haben soll, „wissentlich kriminelle Organisationen aus Profitgründen“ zu schützen.
Die Aktion zielte speziell auf IP-Adressen ab, die für den illegalen Zugriff auf LALIGA-Inhalte verwendet und von Cloudflare gesichert wurden. LALIGA habe dabei nicht nur bewirkt, dass Fußball-Inhalte nicht mehr übertragen werden. Zwei von Cloudflare verdeckte IP-Adressen seien zudem identifiziert worden, die Zugriff auf Kinderpornografie ermöglichten, hieß es in einem Statement. Diese Beweise seien vollständig dokumentiert und der Polizei übermittelt worden.
Allgemein würden mehr als 50 Prozent der Piraten-IPs, die illegal LALIGA-Inhalte verbreiten, von Cloudflare geschützt. Trotz mehrfacher formeller Aufforderungen von LALIGA an Cloudflare, seine Zusammenarbeit mit Piratenseiten einzustellen, habe das Unternehmen dies verweigert und stattdessen weiterhin von den kriminellen Aktivitäten profitiert, hieß es.
Cloudflare hat Zusammenarbeit abgelehnt
LALIGA habe sich wiederholt an Cloudflare gewandt und um freiwillige Zusammenarbeit gebeten. Am Freitag, 7. Februar, reagierte das US-Technologieunternehmen jedoch und verteidigte seine Maßnahmen mit – aus der Sicht von LALIGA – „unplausiblen und inkohärenten technischen Ausreden“. Damit sei LALIGA keine andere Wahl geblieben, als direkt einzugreifen.
Das Problem sei nicht nur in Spanien zu beobachten: In anderen Ländern wurden ähnliche Maßnahmen ergriffen, um die Piraterie von Sportinhalten zu bekämpfen. LALIGA werde mit der Unterstützung der Justiz nicht nachlassen in seinen Bemühungen, den Fußball und die Interessen seiner Vereine vor kriminellen Handlungen im Zusammenhang mit „Betrug und digitaler Geldwäsche“ zu schützen.
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